Gymer Strandboden: Statthalter gibt grünes Licht
Nun scheint sich definitiv ein Ende der unendlichen Geschichte um die Erweiterung des Bieler Strandboden-Gymnasiums abzuzeichnen: Regierungsstatthalter Werner Könitzer hat dem Kanton Bern die Baubewilligung für das Projekt erteilt. Die Einsprache der Regionalgruppe Biel-Seeland des Berner Heimatschutzes wies er ab.
Seinen Entscheid begründet Könitzer vor allem mit Erwägungen, die bereits im Fall der Einsprachen des Heimatschutzes gegen die Sanierung der Anlage aus der Feder von Max Schlup zur Anwendung kamen: So sei zwar das Gymnasiumsgebäude im Inventar der schützenswerten Gebäude der Stadt Biel aufgeführt, aber nur im Anhang. Deshalb liege sowohl für das Hauptgebäude als auch für dessen Umgebung keine rechtliche Schutzwirkung vor. Zudem habe das kantonale Amt für Gemeinden und Raumordnung (AGR) die Frage geprüft, ob der Erweiterungsbau ein Problem vor dem Hintergrund darstellen könnte, dass die Stadt Biel - und damit auch der Strandboden - im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) aufgeführt ist. Schon im Rahmen dieses Verfahrens habe das AGR eine Einsprache des Heimatschutzes abgelehnt. Zudem sei das Projekt für den Erweiterungsbau aus einem Wettbewerb hervorgegangen, der zum Ziel gehabt habe, ein städtebaulich hochwertiges Gebäude zu bauen.
Der Entscheid kann innert 30 Tagen bei der kantonalen Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion angefochten werden. Der Heimatschutz findet, die Sanierung und Erweiterung des 30-jährigen Gebäudes zerstöre dessen Charakter.
2014 sollen die Bagger auffahren
Während der Berner Heimatschutz Einsprachen gegen die eigentliche Sanierung des Hauptgebäudes und gegen den Erweiterungsbau erhob, opponierte eine Privatperson auch gegen den vom bernischen Regierungsrat in eigener Kompetenz bewilligten Kredit für die Sanierung der Liegenschaft. Schliesslich lehnte das Bundesgericht die Beschwerde dieses Architekten letzten Sommer ab. Danach schrieb die Kantonsverwaltung, im Jahr 2014 beginne die Sanierung des Schulgebäudes.
Das Problem beim Gymer Strandboden ist, dass die Temperaturen im Innern im Winter zu tief und im Sommer zu hoch sind. Der Kanton will das Gebäude auch gegen Erdbeben absichern und den Schallschutz verbessern. Die Kosten für Sanierung und Erweiterungsbau belaufen sich gemäss Angaben von Anfang 2012 auf etwa 90 Millionen Franken. (mai/sda)