Grünes Mosaik in der Wüste
Die ägyptische Wüste, eine sandige Einöde? Die Aufnahme, die der Erdbeobachtungsatellit „Landsat 8“ der Nasa kürzlich geschossen hat zeigt etwas anderes: Was wie ein Mosaik aus grünen Kreisen aussieht, ist Teil eines Landgewinnungsprojektes in der Ostsahara.
Bei den Kreisen handelt es sich um Äcker. Ihre runde Form rührt daher, dass Grundwasser hinaufgepumpt und dann mittels rotierender Sprinkler verteilt wird. Das Wasser stammt aus dem Nubischen Sandstein-Aquifer, einem unterirdischen Wasserreservoir mit fossilem Grundwasser, das zwischen 4‘500 und 5‘000 Jahre alt ist. Das Nubische Sandstein-Aquifer gilt als grösstes Grundwasserreservoir der Welt und umfasst eine Fläche von rund 150‘000 Quadratkilometern, die sich unter Ägypten, Libyen, Sudan und dem Tschad befindet. Das Speichervolumen umfasst Schätzungen zufolge rund 373‘000 Kubikkilometer oder einen Zehntel des Mittelmeers.
So gross das Wasservorkommen auch ist, sehr lange genutzt werden können dürfte es kaum: Wegen des äusserst trockenen Klimas bildet sich praktisch kaum neues Grundwasser. Somit wird der Wasservorrat irgendwann zu Ende sein. (mai)