Growroom: Wenn sich Urban Gardening die Kugel gibt
Ein vertikaler Garten in Kugelform hat das Architektenduo Sine Lindholm und Mads-Ulrik Husum in Zusammenarbeit mit dem Ikea-Innivationslabor Space10 entworfen. Zu kaufen gibt es den „Growroom“ nicht. Dafür können Pläne und Bauanleitung kostenlos heruntergeladen werden.
Ein urbaner Garten ist eine Kugel, aus der Salat, Kräuter und Tomaten spriessen. Weil sie begehbar ist, dient sie gleichzeitig auch als Laube. Das dänische Architektenduo Sine Lindholm und Mads-Ulrik Husum hat in Zusammenarbeit mit Space10 einen vertikalen Garten entworfen oder vielmehr ein entsprechendes Holzgerüst mit Pflanzkisten, den „Growroom“. Das Projekt soll dazu ermutigen, auf „schöne und nachhaltige Weise“ selbst Obst und Gemüse zu ziehen.
Bei Space10 handelt es sich um das Innovationslabor von Ikea. Hier werden jeweils Profis und Experten aus Kunst, Design und Technik für verschiedene Forschungsprojekte engagiert, die dann zu Prototypen, Veranstaltungen und Workshops führen können. Dabei geht es vor allem darum, Trends aufzuspüren und umzusetzen. So sind etwa Köttbullar zum Ausdrucken entstanden, Möbel, die auch Ladestationen sind, oder zuletzt der Growroom. Dass das Labor mit dem Growroom den Nerv der Zeit getroffen hat, zeigt das Interesse, auf welches der kleine Holzbau bisher gestossen ist. Space10 erhielt Anfragen von Taipeh bis Helsinki und von Rio de Janeiro bis nach San Francisco, ob man die Kugel zu kaufen oder zu Ausstellungszwecken ausleihen könne.
„Es macht keinen Sinn, sich einerseits für die regionale Produktion von Lebensmitteln zu engagieren und andererseits anzufangen, Dinge um die ganze Welt zu verschicken“, heisst es dazu bei Space10. Deshalb entschloss man sich, Pläne und Bauanleitung auf der Website (https://github.com/space10-community/the-growroom) kostenlos zur Verfügung zu stellen. Dass die Anweisungen – die übrigens an jene für Billy & Co. erinnern – einfach umzusetzen sind, daran glaubt man bei Space10. Dank digitaler Fabrikation seien heute modernste Werkzeuge beinahe jedem zugänglich, etwa 3D-Druck oder Geräte zum Laserschneiden, heisst es auf der Website des Innovationlabors. „Die meisten Leute können theoretisch beinahe alles selber herstellen.“ (mai)