08:22 BAUBRANCHE

Graubünden, St. Gallen und Glarus: Rote Zahlen, sprudelnde Gesuche

Geschrieben von: Ben Kron (bk)
Teaserbild-Quelle: Spital St. Gallen

St. Gallen schreibt erstmals seit 2016 ein Defizit von 200 Millionen Franken. Dasselbe in Glarus, der mit 5,7 Millionen sein erstes Minus seit 20 Jahren erwirtschaftet. Wenigstens die Bündner erzielen einen Gewinn von 120 Millionen. Und was die Baubranche freut: In der Region ist die Zahl der Neubaugesuche angestiegen.

spital st. gallen hochhaus bk

Quelle: Spital St. Gallen

Nicht schutzwürdig: Das St. Galler Spitalhochhaus kann in ein paar Jahren rückgebaut werden.

Die Zahlen sind bekannt: Die Schweizer Bevölkerung wächst, doch die Bautätigkeit verlangsamt sich. «Die Folge sind knappe Wohnungen und steigende Mieten», wie es im neuesten Immo-Monitoring von Wüest Partner heisst. So sind die Angebotsmieten in einem Jahr um satte sechs Prozent gestiegen. Doch das Immobilienberatungsbüro sieht Anzeichen für eine Wende: Erstmals seit Jahren ist die Zahl der Neubaugesuche wieder gestiegen. Dies, da die Nachfrage nach Wohnungen angesichts der knappen Leerstände noch lange hoch bleibt wird. Dazu scheint die Inflation aktuell unter Kontrolle, was die jüngste Zinssenkung der Nationalbank bestätigt, und die unter Corona explodierten Baupreise steigen nicht weiter.

Vor allem in der Ostschweiz sprudeln die Gesuche: Laut Immo-Monitoring ist eine Zunahme von 52 Prozent zu verzeichnen. Hierbei weisen Pendlergemeinden ausserhalb von Agglomerationen, industrielle Gemeinden, Mittelzentren und Tourismusgemeinden die grössten Zuwächse auf, und zwar Bauprojekte in allen Grössen. «Im Gegensatz zur Region Zürich oder der Zentralschweiz ist in vielen Regionen der Ostschweiz noch etwas mehr Bauland vorhanden», so der Expertenbericht.

Mehr Verdichtung erwünscht

Das bedeutet aber auch, dass die neuen Projekte oft auf ungenutztem Boden entstehen, was das Bauland verknappt. «Erwünscht wäre mehr Verdichtung, der Bau neuer Wohnungen in bestehenden Siedlungsflächen.» Doch diese stockt weiterhin. Wüest Partner zweifelt deshalb insgesamt daran, das der positive Trend bei den Neubaugesuchen nachhaltig ist.

Und die Bautätigkeit reicht nach wie vor nicht, um dem wachsenden Bedarf an Wohnungen zu decken. Gesamtschweizerisch beträgt der Bestand an Leerwohnungen per Mitte Jahre noch knapp über 1 Prozent, was gegenüber dem Vorjahr eine Abnahme von fünf Prozent bedeutet. Auch in der Ostschweiz bleiben freie Wohnobjekte und auch Einfamilienhäuser ein gesuchtes Gut, vor allem im Glarus, dessen Bestand auf 0,85 Prozent zurückging, während der Wert im Graubünden und in St.Gallen fast unverändert blieb.

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