Goldener Löwe für ETH-Architekten
Ehre für ETH-Professoren für Architektur und Städtebau: Alfredo Brillembourg und Hubert Klumpner erhielten an der Architekturbiennale den Goldnen Löwen. Sie bekamen die Auszeichnung für ihre Installation „Torre David/Gran Horizonte“, die sich mit dem Thema „informelle Siedlungen“ befasst.
Thema der Installation ist ein Bürogebäude in Caracas oder vielmehr eine Bauruine, die zu einer Art vertikalem Slum avanciert ist: Das 45stöckige Hochhaus wurde wegen der Wirtschaftskrise in den 90er-Jahern nie fertig gestellt und bietet heute 750 Familien ein Zuhause, die den Rohbau seit Jahren besetzt halten.
Gemeinsam mit ihrem Forschungs- und Designteams vom Brillembourt und Klumpner studierten gemeinsam mit ihrem Forschungs- und Designteams des Architekturbüros „Urban Think Tank“ in der venezolanischen Metropole und der ETH Zürich das Leben der Gemeinschaft, wie sich Bewohner in dem Rohbau organisieren und miteinander umgehen. Sie wollten herausfinden, was es braucht, damit das Gebäude besser bewohnbar gemacht werden kann. Brillembourg und Klumpner sehen in solch informellen „Siedlungen“ ein grosses Innovations- und Experimentierpotenzial.
Allerdings wurden die beiden Professoren nicht zum ersten Mal für ein Projekt ausgezeichnet, das sich mit dem Thema „Slum“ auseinandersetzt. Vergangenes Jahr erhielten sie einen Holcim-Award für ein Gemeinschaftszentrum, das sie die Favela Paraisópolis von São Paulo entwickelten (Mehr dazu im Aritkel „Ein neues Herz für die Paradiesstadt“ vom 26. Oktober 2011). (mai)