Gold unter Fels und ewigem Eis
Experten vermuten in bisher kaum erkundeten Regionen grosse Metallvorkommen. Zu diesen vielversprechenden Gebieten gehören etwa die Alpen in Europa und die Antarktis.
Quelle: zvg
Experten sind der Ansicht, dass die Metallvorkommen für noch sehr lange Zeit reichen könnten.
Die Meldungen über die Entdeckung riesiger Metallvorkommen im kriegsgeschüttelten Afghanistan sind das Resultat neuer Technologien in der Rohstoffsuche. Wie Spiegel-Online kürzlich berichete, wird der Atlas der Bodenschätze der Welt zurzeit neu geschrieben: Bei der Suche nach neuen Rohstoffvorkommen galt bisher die Regel, dort zu suchen, wo es bereits Rohstoff-Vorkommen gibt. Doch immer öfter stützen sich Experten auf Luftaufnahmen. Diese erlauben mittels neuester Erkenntnisse Rückschlüsse auf Rohstoff-Vorkommen. Damit rücken Gebiete in den Fokus, die nach herkömmlicher Auffassung als uninteressant galten.
Unter Geologen und Rohstoff-Fachleuten herrscht regelrechte Aufbruchstimmung. Fachleute reden von einem Aufschwung in der Rohstofferkundung. Gebiete, in denen bisher kaum nach Metallen geforscht wurde, werden unter die Lupe genommen. Während regelmässig gewarnt wurde, dass die Metall- und Halbmetallvorkommen bald erschöpft seien, gelangen Experten zur Ansicht, dass die Metallvorkommen für noch sehr lange Zeit reichen könnten. Zusammen mit den immer nachhaltiger werdenden Recycling-Verfahren liesse sich der durch den Markteintritt der Schwellenländer stark steigende Bedarf an Metallen noch über Generationen decken. Versorgungsengpässe sind kaum die fehlenden Vorkommen, sondern soziale Konflikte, Abbaumängel und Transportengpässe.
Der Geologische Dienst der USA macht Hoffnungen auf grosse Abbaumöglichkeiten in bisher kaum als ausgebeutet geltenden Gebieten: Im Untergrund Zentralafrikas vermutet man grosse Gold- und Kupferverkommen. Mit Gold rechnet man auch im Nordosten Sibiriens, in Grönland und in den europäischen Alpen sowie im Kaukasus. Eine wahre Schatztruhe dürfte allerdings die Antarktis sein: Der siebte Kontinent birgt „das ganze Spektrum an Lagerstätten, das von den anderen Kontinenten bekannt ist“. Dies erklärt Bernd Lehmann, Rohstoffexperte an der Technischen Universität Clausthal-Zellerfeld, gegenüber Spiegel-Online. Doch diese Schätze dürften noch eine ganze Weile unerreichbar bleiben. Denn um an das wertvolle Metall zu gelangen, müsste man eine vier Kilometer dicke Eisschicht durchbrechen … (mai)