Glühbirne: Sie ist wieder da
Erlebt die klassische Glühbirne bald ein Revival? Forscher vom Massachusetts Institute of Technology und von der US-Universität Purdue haben ein System entwickelt, das die Wärmestrahlung, die bei solchen Lampen verloren geht, rezikliert.
Dafür sorgen Nanostrukturen, welche die klassischen Glühfaden umgeben und die unerwünschte infrarote Wärmestrahlung auf diesen zurück werfen. Der Faden absorbiert wiederum Teile des Infrarots und gibt mehr sichtbares Licht ab. Damit steigt die Energieeffizienz dramatisch an. Laut den Wissenschaftern sind solche Glühbirnen mit bis zu 40 Prozent Energieeffizienz möglich.
Doch soweit ist es zurzeit noch nicht. Der im Fachmagazin „Nature Nanotechnology“ vorgestellte Prototyp erreicht erst eine Energieeffizienz von 6,6 Prozent. Das ist aber immerhin drei Mal so viel wie bei klassischen Glühbirnen. Zum Vergleich: Gemäss MIT liegen gängige Energiesparlampen im Bereich von sieben bis 15 Prozent, auch kompakte LEDs erreichen bislang selten mehr. Somit würde die laut den Forschern langfristig möglichen 40 Prozent Energieeffizienz aktuelle handelsübliche Konkurrenten klar ausstechen.
Ein weiterer Grund für ein Comeback dürfte der Umstand sein, dass Glübirnen sogenannte schwarze Strahler sind und darum ein kontinuierliches Lichtspektrum abgeben. Darum wird ihr Licht als warm wahrgenommen, zudem erscheinen Farben in ihrem Schein natürlich. Damit haben moderne Alternativen nach wie vor zu kämpfen. Ihr Licht erscheint vielfach als zu „weiss“ und wirkt deshalb kalt oder hart. (mai)