17:32 BAUBRANCHE

Glücksdrache unter schlechtem Stern?

Teaserbild-Quelle: zvg

„Fuchur“ heisst der Glücksdrache in Michael Endes „Unendlicher Geschichte“. Und „Fuchur“ heisst auch der Vorschlag von den Zürcher AGPS Architekten für das neue Schulhaus Blumenfeld in Zürich-Affoltern. Trotz seines Namens ist das Schicksal dem geplanten Schulhaus nicht hold: Weil es viel zu teuer geworden wäre, zog die Stadt die Notbremse.

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Wegen der Überarbeitung des Projekts kann das Schulhaus voraussichtlich erst im Herbst 2016 bezogen werden.

Damit die Kosten um acht Millionen Franken auf 62,5 Millionen gesenkt werden konnten, mussten die Verantwortlichen noch einmal über die Bücher: Hochbaudepartement, Architektenteam und Amt für Hochbauten strafften in der Folge das Raumprogramm. Die Gebäudekonstruktion wurde vereinfacht, die kostspieligen Fassadenflächen reduziert und der Anteil teurer, unterirdischer Räumen verringert.

Mit der Überarbeitung des Projektes verschiebt sich der Bezugsbeginn vom Sommer 2015 auf Frühling 2016. Zudem muss die Stadt wegen der Verzögerung weitere Provisorien errichten, die zusätzliche Kosten von 2,5 Millionen Franken auslösen werden. Das Stimmvolk wird voraussichtlich im ersten Halbjahr 2013 über den Objektkredit von geschätzten 77 Millionen Franken abstimmen. Darin sind auch Reserven und die Beseitigung von Altlasten enthalten.

Die Kosten für „Fuchur“ waren im Wettbewerbsverfahren auf 67 Millionen Franken geschätzt worden und stiegen im Laufe der Planungsarbeiten aber stetig an, bis sie auf 72,7 Millionen angewachsen waren.

Die Finanzen sorgten seit dem Frührjahr für Kritik. Denn die neue, ebenfalls von den AGPS Architekten entworfene Zurich International School schlug nur mit 36 Millionen Franken zu Buche und bietet etwas mehr Schülern Platz als die Glücksdrachen-Anlage. Die massiv höhreren Kosten, begründete Hochbauvorsteher André Odermatt vergangenen März gegenüber dem „Tages-Anzeiger“ mit anderen Anforderungen. Ein Klassenzimmer an der International School sei 60 Quadratmeter gross, im Schulhaus Blumenfeld gemäss kantonalen Empfehlungen 80 Quadratmeter. Als weiteren Grund hatte er angeführt, dass wegen des Volksschulgesetzes weitere Räume notwendig sind. (mai/sda)

Mehr Informationen zum Projekt finden Sie im „baublatt“-Artikel „Grosse Schule als kleine Stadt“ vom 1. Juli 2011.

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