Glarner Solar Industries am Ende
Die Solar Industries AG (SIAG) mit Sitz in Niederurnen GL ist Konkurs gegangen. Die Gesellschaft, die sich auf die Beteiligung an Solarmodulherstellern spezialisiert hatte, wird nun aufgelöst. Gestern Montag hatte das Schweizerische Handelsamtsblatt den Konkurs publiziert.
Von sich reden gemacht hatte die Firma vergangenes Jahr, als sie ankündigte, in Langenthal BE für über 20 Millionen Franken die grösste Schweizer Produktionsstätte für Solarmodule zu bauen. Immerhin war es zum Spatenstich gekommen. Aber bereits drei Monate später – im Januar dieses Jahres - wurden die Bauarbeiten eingestellt. Die allgemein negative Stimmung in der Solarindustrie weltweit führe dazu, dass die Finanzierung noch nicht zu hundert Prozent stehe, erklärte damals Firmengründer und Verwaltungsratspräsident Rolf Wägli gegenüber der Zeitung „Unter-Emmentaler“ den Baustopp. Kurz darauf reichte die Hauptaktionärin, die Zürcher Beteiligungsgesellschaft New Value, gegen den SIAG-Verwaltungsratspräsidenten Rolf Wägli Strafanzeige ein wegen ungetreuer Geschäftsführung. Wägli verliess darauf das SIAG-Aufsichtsorgan. Im Zusammenhang mit der Anzeige berichtete damals die Online-Ausgabe der Berner Zeitung, dass Wägli Transaktionen von Festgeldanlagen und weitere Geschäfte im Alleingang und nicht nach den Richtlinien von New Value getätigt haben soll.
New Value muss nun 11,7 Millionen Franken Aktienkapitalanteil von 30,2 Prozent an der SIAG abschreiben, wie die Zürcher Beteiligungsgesellschaft schon Anfang April bekanntgab. Betroffen ist auch der Stadtberner Energieversorger Energie Wasser Bern (ewb): Wie die ewb-Mediensprecherin Alexandra Jäggi am Dienstag auf Anfrage bestätigte, muss ihr Unternehmen einen Abschreiber von maximal 5 Millionen Franken auf dem SIAG-Aktienkapitalanteil von fünfzehn Prozent vornehmen muss. Zudem behält sich ewb rechtliche Schritte gegen die SIAG-Verantwortlichen vor. (mai/sda)