Gesperrt und saniert
Der Gotthardstrassentunnel kann ohne eine Totalsperrung nicht saniert werden. Zu diesem Schluss kommt das Bundesamt für Strassen (Astra). Möglich ist, dass der Pass als Ausweichroute länger offen bleibt.
Bislang beschränkten sich die Unterhaltsarbeiten des Gotthardstrassentunnels auf nächtliche Tunnelsperrungen. Mit diesen Unterhaltsarbeiten lasse sich aber nicht verhindern, dass an der heute 30 Jahre alten Tunnelanlage weitere Schäden auftreten, hiess es beim Astra anlässlich einer Informationsverantstaltung des Astra der Kantone Tessin, Uri und Nidwalden sowie der SBB zu Planung zur Sanierung des Gotthardstrassentunnels und der Passstrasse erklärt. Auch die nötigen Erhaltungsmassnahmen liessen sich bei einer Beschränkung der Arbeiten auf die Nacht nicht bewältigen - auch dann nicht, wenn die Zahl der Sperrungen erhöht würde, schreibt das Astra in seiner Medienmitteilung. Um den Strassentunnel für weitere 25 Jahre betriebsbereit zu halten, muss die Zwischendecke angehoben werden. Ferner müssen die Entwässerung und die sicherheitstechnischen Anlagen erneuert werden. Solche Arbeiten könnten nicht auf einzelne Nächte aufgeteilt werden, ohne die Betriebssicherheit am Tag zu gefährden, erklärt das Astra.
Insgesamt werden im Bundesamt nun acht verschiedene Varianten zur Sanierung des im Gegenverkehr betriebenen 17 Kilometer langen Tunnels geprüft. Dazu gehören auch Massnahmen, wie der Verkehr am Gotthard bei geschlossenem Tunnel bewältigt werden könnte.
Bahnverlad ein Thema
„Intensiv geprüft“ wird gemäss Astra ein Verlad der Personen- und Lastwagen auf die Bahn. Von der Eröffnung des Eisenbahn-Basistunnels 2017 erhofft man sich, dass dieser zu einer Abnahme des Strassenverkehrs auf der Nord-Süd-Achse zur Folge hat. Als weitere Möglichkeit hat denkt man darüber nach, die Passstrasse über einen längeren Zeitraum als bisher offen zu halten. Während des ganzen Jahres wird der Pass aber nicht befahrbar sein. Diese Idee habe sich als unverhältnismässiger Lösungsansatz erwiesen, heisst es beim Astra.
Das Astra will bis Herbst 2010 seine Resultate dem Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) vorlegen. In einem separaten Projekt werden Fragen zu einer möglichen zweiten Tunnelröhre angegangen. (sda/mai)