Geschichte der Raumplanung in Videos
Seit 1969 hat die Schweiz eine verfassungsmässig verankerte «Landesplanung». Bis der Leidensdruck gross genug wurde, brauchte es eine Typhusepidemie, eine Wohnungsnot mit ausufernder Bodenspekulation und unzählige Umweltsünden. Planer galten in den 60er-Jahren in bürgerlichen Kreisen als Sozialisten, denen man «Moskau einfach» wünschte. Hier gibt es eine Auswahl an historischen Videos, welche die interessantesten Momente der Geschichte der Raumplanung dokumentieren.
Im Baublatt 28 vom 10. 7. 2015 finden Sie den ganzen Artikel zur Geschichte der Raumplanung. (aes)
2. 12. 1949
Die Wohnungsnot nimmt in vielen Schweizer Städten nach dem Zweiten Weltkrieg rasant zu. Um zusätzlichen Wohnraum zu schaffen, setzt die Stadt Thun Massnahmen zur Erleichterung des Wohnungsbaus ein. (Bild: www.ideesuisse.ch) Zum Video
12. 3. 1954
Nach dem Krieg sucht man Bequemlichkeit statt Tradition. Um Neubauten Platz zu machen, wollen einige Städte ihre Altstadt abreissen – darunter auch Bern. Zum Glück wurde dieser Plan nicht ausgeführt. (Bild: www.ideesuisse.ch) Zum Video
5. 4. 1963
Die Ursache für die Typhusepidemie von 1963 in Zermatt ist verunreinigtes Trinkwasser. Als Folge davon führt die Schweiz für Bauvorhaben ein Verbot ein, wenn diese ausserhalb von generellen Kanalisationsprojekten liegen. (Bild: www.ideesuisse.ch) Zum Video
4. 10. 1963
Die Dorflandschaft als Lebensbild der Geborgenheit verschwindet, die Städte wachsen ins Uferlose, und der Verkehr frisst die Landschaft auf. Nun soll «geplant werden, wo noch zu planen ist» – denn Raumplanung setzt in der Schweiz später als in anderen europäischen Staaten ein. (Bild: www.ideesuisse.ch) Zum Video
15. 1. 1971
In den 1960er Jahren herrscht Wohnungsnot. Die Zuwanderung vom Land in die Stadt, die Zunahme von immer kleineren Haushalten und der Zuzug ausländischer Arbeitskräfte übertreffen den neu geschaffenen Wohnraum zahlenmässig. Es entstehen innovative Projekte, um Abhilfe zu schaffen. Ein Genfer Lehrer baute sich eine "Wohnbeule" als Kinderzimmer an seine zu kleine Wohnung an. (Bild: www.ideesuisse.ch) Zum Video
8. 5. 1972
Anfang der 1960er Jahre setzt eine markante Bevölkerungsabwanderung aus der Stadt Zürich ein, die bis Anfang der 1990er Jahre anhält. In den angrenzenden Gemeinden, darunter im Limmattal und im Glattal, entsteht im grossen Stil neuer Wohnraum. (Bild: www.ideesuisse.ch) Zum Video
24. 10. 1974
Seit den 1950er Jahren beschäftigt man sich in der Schweiz mit der Strategie der "dezentralen Konzentration". 1965 wird das ORL-Institut der ETH Zürich mit der Ausarbeitung von Leitbildern zur Besiedelung der Schweiz beauftrag. Diese liegen 1971 vor und gehen später in den sogenannten CK-73 auf. (Bild: www.ideesuisse.ch) Zum Video
25. 11. 1975
Bundesrat Furgler plädiert in seiner Rede für eine verantwortungsvolle Zusammenarbeit von privaten Investoren und öffentlicher Hand auf dem Gebiet der Raumplanung. (Bild: www.ideesuisse.ch) Zum Video
2006
Die Schweiz besteht fast nur noch aus Agglomerationen; gegen 80 Prozent der Bevölkerung sind "Agglomeriten".
Der spannende "Spuren der Zeit"-Film zeigt, wie Planer und Politiker seit den 1950er Jahren versuchten, die Zersiedelung der Landschaft zu verhindern und das Wachstum der Städte in geordnete Bahnen zu lenken. Doch sie konnten die Wucherung der Agglomerationen nicht aufhalten. Hat die Raumplanung versagt? Eine Suche nach Antworten mit Stadtwanderer Benedikt Loderer (5 Teile). (Bild: www.youtube.ch) Zum Video
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