Gerontologische Architektur: Zwischen Schutz und Freiheit
Beim Bau von Heimen, etwa für Menschen mit Demenz, hat sich ein Prinzip mit Endlosgängen durchgesetzt. Die Umsetzung hat entscheidenden Einfluss auf die Lebensqualität der Bewohner. Auch sonst gibt es eine Menge Details, die den Senioren das Leben deutlich angenehmer machen – wenn der Bauherr davon weiss.
In der Gerontopsychiatrie herrscht immer ein
Abwägen zwischen dem Schutz, den die Senioren
brauchen, und der Freiheit, die sie
ausleben wollen. Oft zeigt sich dieses Abwägen
in Kleinigkeiten, beispielsweise durch Fenster,
die nur teilweise, oder Türen, die nur mit Badge
geöffnet werden können. Manche dieser Details
konnte man bei der Eröffnung einer neuen Einrichtung
der Stiftung Alpbach in Meiringen BE
sehen. Das jährliche Netzwerktreffen «Gerontologische
Architektur» fand dort kurz vor der Eröffnung
statt. So konnten die Fachleute das neue
Haus noch im unbewohnten Zustand in Augenschein
nehmen. Der Neubau ist für Menschen mit
psychischen Langzeiterkrankungen gedacht. Im
Erdgeschoss ist eine Wohngruppe für Menschen
mit Demenz integriert.
Ergänzend wurde im Aussenbereich ein rundum gesicherter Demenzgarten angelegt. Ein Endlosweg in geschwungener, organischer Linie führt dort zu einer kleinen gläsernen Aussichtsterrasse. Leicht erhöhte Mauern schützen die Beete vor dem versehentlichen Betreten. Im hinteren Bereich wartet jedoch auch ein rollstuhlgerechtes Hochbeet mit Duftkräutern und Erdbeeren auf die Pflege durch die Bewohner.