Geld für Berner Stadtkasse statt fürs Wohnen
Nachdem das Stadtberner Stimmvolk im Januar 1990 einen Zehn-Millionen-Franken-Kredit zur Förderung günstigen Wohnraums abgesegnet hatte, hat sich laut der Zeitung „Der Bund“ herausgestellt, dass davon gerade mal 3,6 Millionen tatsächlich genutzt wurden. Der Rest landete in der Stadtkasse.
Und zwar mittels eines „buchhalterischen Aktes“, wie FDP-Gemeinderat Aexandre Schmidt gegenüber dem „Bund“ erklärte. Dies sei mit Zustimmung des Stadtrates bereits vor vielen Jahren passiert. Laut Schmidt geschah dies nicht wegen fehlenden Willens des Gemeinderats, sondern wegen fehlenden Interesses der Bauträger. Offenbar ist kein einziges Gesuch für ein rückzahlbares Darlehen eingegangen.
Derweil verweist der Präsident der Wohnbaugenossenschaften Bern-Solothurn, Jürg Sollberger, gegenüber der Zeitung darauf, dass die Stadt das Angebot hätte besser bewerben müssen. Er verlangt, dass das Geld in die Wohnbauförderung zurückgeführt wird. Der Kredit zur Förderung preisgünstigen Wohnraums wird morgen Donnerstag noch einmal für Diskussionen sorgen, dann befindet der Stadtrat über die Abrechnung. (mai)