Geberit steigert 2021 Umsatz zweistellig auf Rekordniveau
Der Sanitärtechnikkonzern Geberit hat im Geschäftsjahr 2021 markant mehr Umsatz erzielt als im Vorjahr. Die Verkäufe lagen auch deutlich über dem Niveau von 2019 und erreichten einen neuen Rekordstand. Geholfen haben dabei ausserordentliche Preiserhöhungen sowie Basiseffekte nach den Baustellenschliessungen im Jahr 2020.
Quelle: zvg
Geberit, Symbolbild.
Der Konzernumsatz nahm 2021 um 15,9 Prozent auf 3,46
Milliarden Franken zu, wie Geberit am Donnerstag mitteilte. In lokalen
Währungen ergab sich ein ebenfalls zweistelliges organisches Wachstum von 14,7
Prozent. Der Umsatz lag damit im obersten Bereich der Erwartungen der Analysten
und auch oberhalb der eigenen Prognosen.
Das «ausserordentliche» Umsatzwachstum begründet Geberit mit
einem Covid-bedingten positiven Basiseffekt, einem Lageraufbau in der
Bauindustrie sowie mit Marktanteilsgewinnen. Ausserdem ist die Neigung der
Menschen zu Investitionen in die eigene Wohnung angesichts der andauernden
Pandemie noch immer hoch. Geberit nennt dies den «Home-Improvement-Trend».
Lieferfähigkeit bewahrt
Darüber hinaus sei es gelungen, die Verfügbarkeit der
Produkte trotz «erheblicher Herausforderungen» in den Lieferketten
sicherzustellen.
Innerhalb Europas, wo nach wie vor rund 90 Prozent der
Umsätze erwirtschaftet werden, wuchs Geberit in Italien und auf der iberischen
Halbinsel am stärksten. Im grössten Einzelmarkt Deutschland nahmen die
währungsbereinigten Verkäufe um knapp 12 Prozent zu und im ebenfalls wichtigen
Markt Österreich um knapp 20 Prozent.
Im Heimmarkt Schweiz resultierte ein vergleichsweise
moderates Wachstum von 7,5 Prozent. In Osteuropa wurde der Umsatz um über einen
Viertel gesteigert. Dazu haben mehrere währungsbedingte Preiserhöhungen
beigetragen.
Mit Blick auf die drei Produktbereiche ergab sich ein
zweistelliges Wachstum sowohl bei den Installations- und Spülsystemen als auch
bei den Rohrleitungssystemen und im Bereich Badezimmersysteme. Letztere
erreichten das geringste Wachstum, was Geberit auf erste Anzeichen eines sich
abschwächenden Home-Improvement-Trends zurückführt.
Viertes Quartal profitiert von Vorzieheffekten
Im Schlussquartal hat das Wachstumstempo entgegen der
Ankündigung gar wieder etwas angezogen. Der Umsatz erreichte von Oktober bis
Dezember 773 Millionen Franken, entsprechend einem währungsbereinigten
organischen Wachstum von 7,7 Prozent. Im dritten Quartal hatte dieser Wert noch
bei +6,6 Prozent gelegen.
Dieses Wachstum sei positiv beeinflusst worden von
Vorzieheffekten aufgrund der angekündigten Preiserhöhungen und wegen einem
Lageraufbau beim Grosshandel, so Geberit.
Mit Blick auf das Ergebnis wurden die Aussagen vom
vergangenen November, wonach die operative Cashflow-Marge (EBITDA) einen Wert
zwischen 30 und 31 Prozent werde, präzisiert. Geberit rechnet nun mit einer
EBITDA-Marge von rund 31 Prozent. Die Gewinnzahlen sowie den vollständigen
Geschäftsbericht wird Geberit allerdings erst am 9. März veröffentlichen. (awp sda)