Gärtnern im Untergrund
Der Central Park in New York ist legendär. Das gilt auch für die Highline, einen Park, der auf einem stillgelegten Güterbahngleis mitten durch Manhattan führt. Nun träumen Architekten von einem unterirdischen Park.
Quelle: zvg
Spazieren unter dem Boden: So könnte der Lowline-Park aussehen.
Als die Highline entstand, sorgte der ausgefallene Park nicht nur auf einschlägigen Architekturblogs für Aufsehen. Der Grünraum windet sich als schmaler, teils dicht überwucherter Pfad durch das Getümmel des Big Apple und lädt zum Flanieren zwischen Glockenblume, Königskerze und anderen Gewächsen ein.
Nun soll die Highline mit der Lowline eine unterirdische Schwester bekommen. Angelegt werden soll der Erholungsraum im längst nicht mehr genutzten Delancy-Street-Bus-Terminal. Davon träumen zumindest das US-Architekturbüro Raad und sein Gründer James Ramsey, der ein Konzept entwickelt hat, wie Baum und Pflanze in der Tiefe zum Blühen gebracht werden . Die grösste Herausforderung dabei ist die Frage, wie das nötige Licht in die Tiefe gelangt. Möglich machen soll dies die Solartechnologie, mit der die Architekten das Licht von der Strasse unter den Boden bringen wollen.
Wie dies geht, testen die Initianten zurzeit. In einer alten Markthalle in der Nähe des künftigen Standorts des Untergrundgartens wird an einer Miniversion der Lowline gearbeitet. Bis Mitte Monat soll sie fertig sein und dann den New Yorkern zeigen, wie ein solcher Park aussehen und funktionieren könnte.
Neu ist das Projekt übrigens nicht. Das Büro Raad stellte es bereits letztes Jahr vor. Aber nun haben die Architekten oder vielmehr die Untergrundgärtner Verstärkung von lokalen Behörden und Vereinen erhalten. Zudem wurden dem Lokalnewsportal „The Lo Down“ zufolge bereits 200‘000 Dollar für das ambitionierte Vorhaben gesammelt. (mai)