Franziskushaus in Dulliken wird versteigert
Das denkmalgeschützte Franziskushaus in Dulliken SO kommt unter den Hammer. Die Eigentümerin musste Konkurs anmelden. Die konkursamtliche Schätzung beläuft sich auf 3,5 Millionen Franken.
Quelle: Kantonale Denkmalpflege Solothurn
Das Franziskushaus wurde zwischen 1966 und 1969 vom Le-Corbusier-Schüler Otto Glaus errichtet.
Es gilt als eine Architekturperle, das Franziskushaus in Dulliken. Der voluminöse Sichtbetonbau wurde von Otto Glaus, einem einstigen Schüler von Le Corbusier entworfen und steht seit 2012 unter Denkmalschutz. Ursprünglich als Kloster konzipiert, wurde der Gebäudekomplex als religiöses Bildungszentrum des Kapuzinerordens genutzt.
2012 erwarb die Imobilienfirma Immocon AG die Liegenschaft. Zuletzt diente das Franziskushaus als Wohnheim für ausländische Studierende der Fachhochschule Nordwestschweiz in Olten. Spätere Pläne für eine Nutzung als Asylunterkunft zerschlugen sich. Seit September 2016 steht die Liegenschaft leer.
Kein Mindestgebot festgesetzt
Jetzt wird die Immocon AG liquidiert. In einem Zeitungsinserat hat das Solothurner Konkursamt die öffentliche Versteigerung des Franziskushauses angekündigt, wie das "Oltner Tagblatt" berichtet. Die Versteigerung findet am 8. Mai 2018 in Oensingen statt. Das Konkursamt Solothurn schätzt den Wert der Liegenschaft auf 3,5 Millionen Franken. Ein Mindestgebot wurde aber nicht festgesetzt.
Wer das Franziskushaus erwirbt, darf sich auf rund 80 Schlafzimmer, drei Kursräume für 20 bis 120 Personen, eine grosse Aula und eine Kapelle mit Platz für 120 Gäste freuen. Miterworben wird das Inventar, zu dem Möbel und Einrichtungsgegenstände gehören, die von Otto Glaus entworfen wurden. Glaus (1914-1996) gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der schweizerischen Nachkriegsarchitektur. (pd)