Forschungsobjekt „Hauptstadtregion Schweiz“
Im internationalen Wettbewerb der Hochschulen stehen die Schweizer Hochschulen gut da. Weil die Universität Bern ihr Profil weiter schärfen will, fügt sie ihren acht bestehenden Forschungszentren noch vier weitere dazu. Eines befasst sich mit Regionalentwicklung und soll sich auch mit dem Konzept von Bern als „Hauptstadtregion Schweiz“ beschäftigen.
Mit dem Begriff „Hauptstadtregion Schweiz“ versucht sich die Agglomeration Bern neben den dominierenden Wirtschaftszentren Genf-Lausanne, Basel und Zürich gewichtig zu positionieren. Mit der Regionalentwicklung und damit mit der "Hauptstadtregion Schweiz" soll sich deshalb das neue "Center for Regional Economic Development" befassen. Als erster Leiter dieses neuen Forschungszentrums wurde Aymo Brunetti berufen, der heutige Chefökonom des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco).
Neben dem Zentrum für die Region Berns gibt es das „Center for Space and Habitability“. Dieses soll laut Medienmitteilung der Universität, die führende Stellung der Berner auf dem Gebiet der Entstehung von Planeten und der Suche nach ausserirdischem Leben stärken. Dabei geht es gemäss Zentrumsleiter Willy Benz um die „Habitability“, um die Eigenschaften, die es braucht, damit auf einem Planeten Leben existieren kann. Die restlichen neuen Zentren bilden das „Center for Cognition, Learning and Memory“ für die Erforschung des Lernens und des Gedächtnisses sowie das „Albert Einstein Center for Fundamental Physics“, das Forscher im Bereich der Fundamentalphysik vereint.
Weder neue Gebäude noch mehr Geld
Die Schaffung der neuen Zentren bedeutet nicht, dass an der Uni Bern neue Gebäude oder neue räumliche Einheiten entstehen. Es werde auch nicht irgendwo Geld weggenommen und umgelagert, so Rektor Urs Würgler. Vielmehr gehe es darum, Forschergruppen, die seit längerer Zeit gute Leistungen erbringen, mit zusätzlichen Mitteln auszustatten. Zusatzmittel und auch Leistungsaufträge erhalten alle nun von acht auf zwölf angewachsenen Institute direkt von der Universitätsleitung.
Die Wahl der Forschungsschwerpunkte entspricht der Strategie 2012 der Universitätsleitung. Somit will man in Bern in ausgewählten Forschungsbereichen Weltspitze verkörpern, die mit ihren Schwerpunkten die Verankerung der Uni im politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umfeld verstärken. Zudem sollen die Forschungszentren eine schweizweit führende Rolle bei der Ausbildung und Nachwuchsförderung anstreben - wie es einer Hauptstadtregion gut ansteht. (mai)