Forellen und Salat vom Dach
In Basel blüht demnächst das Urban Farming. Zumindest auf dem Dach des Lokdepots: Dort sollen künftig Biogemüse und Fische gedeihen. In diesen Tagen hat die Regierung einen Investitionsbeitrag von 250'000 Franken gesprochen.
Gurken, Nüsslisalat oder Forellen vom Lokdepot im Dreispitz – schon bald wird über den Dächern Basels gesät, gezüchtet und geerntet. Hinter dem Projekt steht Urban Farmers, ein Spinoff-Unternehmen der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) in Wädenswil. Das Basler Geld stammt aus dem Anteil der Einwohnergemeinde am Ertrag der Christoph Merian Stiftung. Die Baubewilligung für das Vorhaben wurde noch nicht erteilt. Ende Mörz will das Unternehmen mit ausführlicheren Informationen zur geplanten Dachfarm vor die Öffentlichkeit treten.
Fest steht, dass eine nachhaltige Symbiose von Fischen und Pflanzen vorgesehen ist, bei der alles saisongerecht produziert wird. Das Basler Projekt sei als „Testanlage und Demonstrationsobjekt“ geplant, so ein Sprecher der Urban Farmers gegenüber der SDA. Die Basler Anlage solle den Beweis liefern, dass das Konzept funktioniere und rentiere.
Gesät und gezüchtet wird nach dem sogenannten Aquaponic-Konzept: Geschlossene Kreislaufanlagen verwenden die Abfälle der Fischzucht als effizienten Pflanzendünger. Damit können Nährstoffe komplett wieder verwertet werden, und zwar nahezu frei von Pestiziden und Düngemitteln. Für die klimaneutrale Produktion nutzt das Aquaponic-Konzept zudem die Gebäudeabwärme. Mit diesem System sollen im Gewächshaus beispielsweise winters Nüsslisalat und sommers Gurken angebaut werden. In den Fischbecken wollen die Urban Farmers Forellen und Welse züchten. (mai/sda)
Linktipp: www.urbanfarmers.ch