Florierender Tiefbau – stagnierender Hochbau
In der Baubranche schwanken die Umsätze stark. Dies zeigt der Bauindex der Credit Suisse. Der hohen Nachfrage nach Strassen- und Infrastrukturprojekten stehen ein sich langsam abzeichnendes Ende des Wohnbau-Booms und Umsatzrückgänge im Wirtschaftsbau gegenüber.
Der Bauindex der Credit Suisse (CS) und des Schweizerischen Baumeisterverbands (SBV) sank im zweiten Quartal 2010 gegenüber dem Vorquartal um 11 auf 120 Punkte. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt der Rückgang 9 Punkte. Die harten Winter 2008/09 und 2009/10 seien aber nur bedingt Grund dafür. Das Bild, dass sich seit den hohen Umsätzen im Jahr 2008 die Einahmen sehr volatil gestalteten, setzt sich laut den Studienautoren damit fort. Dank zahlreicher laufender Projekte dürfte der Wohnungsbau trotz nachlassender Planung die Umsätze bis Ende Jahr halten können.
Der Tiefbau profitiert weiter von staatlichen Grossprojekten wie der Zürcher Durchmesserlinie, den Autobahnprojekten im Wallis und im Jura oder auch der Neat. Im Moment erwirtschaftet der Tiefbau mehr als die Hälfte der Umsätze in der Baubranche. Im Verlauf des Jahres dürfte laut CS und SBV die Schere zwischen Tief- und Hochbau weiter aufgehen. Allerdings stelle sich der Tiefbau vermehrt Fragen zur mittelfristigen Finanzierbarkeit öffentlicher Projekte, schreiben die Verfasser der Studie. (sda)