Ferienträume über dem Vierwaldstättersee
Hoch über dem Vierwaldstättersee planschen und eine grandiose Aussicht geniessen: Das Hoteldorf „ParcOrange“ in Emmetten soll es möglich machen. Diesen Sommer hätte über die nötige Umzonung abgestimmt werden sollen. Doch das ist bis jetzt nicht geschehen.
„Das Hotelprojekt ParcOrange befindet sich seit längerem in der Entwicklungsphase unter dem Motto: Beharrlichkeit führt zum Ziel“, heisst es auf der Website zum geplanten Ferienresort in der Nidwaldner Gemeinde Emmetten. Und Beharrlichkeit scheint noch immer von Nöten zu sein. Denn nachdem die IG Hotelprojekt Emmetten im Dezember letzten Jahres in einem Flyer informiert hatte, dass das Einzonungsgesuch bei der Gemeinde eingereicht ist, die öffentliche Auflage im Frühjahr erwartet und Informationsveranstaltungen durchgeführt werden sowie dass diesen Sommer das Stimmvolk über die Umzonung befindet, ist nichts von alledem geschehen. - Geplant sind laut dem Informationsflyer insgesamt 29 Gebäude mit Restaurants, Wellnessbereich, Schwimmbädern, Läden und 122 Apartments. Konzipiert ist das Projekt als öffentlich zugängliches „Dorf im Dorf“.
Wie die „Neue Nidwaldner Zeitung“ weiss, verlangen sowohl der Kanton als auch die Gemeinde mehr Angaben von Seiten des Investors zum Bauvorhaben. Man wolle noch präzisere Aussagen zum Hotelprojekt, wird Markus Gammeter, Leiter des Amtes für Raumentwicklung Nidwalden, zitiert. Deshalb sei das Dossier wieder an die Gemeinde zurückgewandert. Laut Gemeindepräsident Valentino Tramonti liegt der Ball zurzeit beim Investor. Seitens der IG Hotelprojekt und des holländischen Investors Johannes B. Meyers wollte gegenüber der „Neuen Nidwaldner Zeitung“ niemand etwas zu den Verzögerungen sagen. Weil nun Meyers weitere Informationen liefern muss, dürfte es noch etwas dauern, bis die nächsten Schritte in Angriff genommen werden können.
Touristen statt Kühe
Das Gebiet Buotigen auf dem das Hotel dereinst zu stehen kommen soll, liegt heute in einer Landwirtschaftszone und betrifft dort eine Fläche von rund 21’200 Quadratmetern. Darum passt dies nicht allen Emmettern. Durch den Bau gehe viel Landwirtschaftsland verloren, moniert ein Landwirt gegenüber der „Neuen Nidwaldner Zeitung“. Der sanfte Tourismus, den Emmetten beitreibe, dürfe man nicht gefährden, weniger sei mehr. Derweil glauben andere, dass das neue Hotel eine Bereicherung bedeuten könnte. Es gebe zu wenig Hotelbetten im Ort, erklärt ein ehemaliger Emmetter Hotelier in der Zeitung. Und auch vom Komfort her sei das Projekt eine gute Ergänzung.
Ob es tatsächlich so weit kommt, wird sich zeigen. Immerhin hat sich das Hotelprojekt für dessen Entwurf die Unit Architekten aus Hergiswil verantwortlich zeichnen im Lauf der Zeit verändert. Zuerst war ein 5-Sterne-Hoteldorf vorgesehen, dass 70 Millionen Franken hätte kosten sollen. Dieses wurde dann zu einem etwas günstigeren Drei-Stern-Plus-Hoteldorf redimensioniert, es kostet voraussichtlich noch 53 Millionen. (mai)
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