Femme de Vals: Stoffel sucht weitere Standorte
Für seinen Wolkenkratzer prüft Unternehmer Remo Stoffel offenbar weitere Standorte in der Bündner Gemeinde Vals. Der Platz direkt neben der Therme ist wegen der dortigen Quellen bekanntlich heikel.
Der 381 Meter hohe Turm namens „Femme de Vals“, den Unternehmer Remo Stoffel in Vals GR errichten will, könnte womöglich an einem anderen Ort im Dorf zu stehen kommen. Geplant ist er direkt neben der Therme, die Stoffel 2012 von der Gemeinde gekauft hat. Doch Getränkehersteller Coca-Cola hat Bedenken. Der Firma gehören die Valser Mineralquellen, aus denen das berühmte Valser Wasser gewonnen wird. Und diese befinden sich direkt beim geplanten Standort, rund 100 Meter unter dem Grundstück.
Deshalb sucht Remo Stoffel laut Recherchen des Regionaljournals Graubünden auch nach anderen Orten für den dereinst höchsten Wolkenkratzer Europas. Demnach soll Ende November ein Treffen zwischen Stoffels Team und den Verantwortlichen des Kantons stattgefunden haben. Dabei sollte geklärt werden, worauf geachtet werden muss, wenn der Turm woanders zu stehen käme. Auch mit der Gemeinde Vals haben entsprechende Gespräche stattgefunden.
Genaue Standorte sind aus den Treffen aber nicht hervorgegangen, nur, dass offenbar unterhalb des Dorfs talabwärts gesucht wird. Stoffel selbst wollte gegenüber dem Regionaljournal keine Stellung nehmen, sondern liess lediglich ausrichten, dass verhandelt werde und Gespräche stattfinden. Danach werde man ausführlich informieren.
Aber auch unterhalb von Vals ist die Situation kritisch, wie es heisst. Denn die Hänge sind steil und liegen teilweise in der roten Gefahrenzone, wo ein absolutes Bauverbot gilt.
Besitzerwechsel bei der Therme?
Derweil gibt es erneute Diskussionen um die Besitzverhältnisse der von Stararchitekt Peter Zumthor entworfenen Felsentherme. Als Remo Stoffel respektive seine 7132 AG das Bad gekauft hatte, liess die Gemeinde sich die Option offen, es zurückzukaufen und in eine Stiftung zu überführen. Dies hat die Gemeinde jetzt vor und bringt das Geschäft an die Gemeindeversammlung vom 24. März. Laut Regionaljournal Graubünden ist letzte Woche die Botschaft publiziert worden. Demnach will sie die Therme für einen symbolischen Franken zurückkaufen und der heutigen Betreiberin das Recht einräumen, sie unentgeltlich zu nutzen. Die 7132 AG soll auch für den Betrieb und den Unterhalt zuständig sein. Ein weiteres Kriterium in diesem Dienstbarkeitsvertrag ist die Zugänglichkeit des Bads für die Öffentlichkeit zu einem angemessenen Preis.
Die Sache hat allerdings einen Haken: Alle Bodenbesitzer müssen nämlich mit dem Besitzerwechsel einverstanden sein – und das ist in Vals nicht der Fall. Eine Privatperson, die Stockwerkeigentum besitzt, ist offenbar nicht bereit, ihren Anteil an die Gemeinde abzutreten. Gemeindepräsident Stefan Schmid erhofft sich bis zur Gemeindeversammlung eine Einigung. (mt/pd)