Faultiere – ein Leben im Energiesparmodus
Für viele stehen die wohlverdienten Ferien vor der Tür. Zeit zum Ausspannen und zum Faulsein. Für diejenigen, die sich über das süsse Nichtstun Gedanken machen wollen, gibt es interessante Erkenntnisse aus der Tierwelt: Faultiere sind nicht faul sondern energieeffizient.
Quelle: zvg
Abhängen oder fortbewegen? So klar ist es bei diesem Faultier nicht.
Um der Faulheit des Faultiers auf den Grund zu gehen, haben Zoologen an der Friedrich-Schiller-Universität Jena untersucht, warum Faultiere eine dermassen gemächliche Lebensweise haben.
Bei den Faultieren steht das Leben auf dem Kopf:Statt aufrecht der Schwerkraft zu trotzen, verbringen sie einen grossen Teil ihrer Zeit möglichst unauffällig und bewegungsarm mit dem Kopf nach unten hängend an Baumästen. In ihrem Körperbau bzw. in ihrer körperlichen „Ausstattung“ entsprechen sie mehr oder weniger anderen Säugetieren wie den Affen. Sie hangeln sich an den Ästen vorwärts und rückwärts. Jedoch viel langsamer als bei anderen Vierbeinern, Evolutionsbiologe Dr. John Nyakatura bezeichnet dies als Laufen unter dem Ast. Die Tiere haben lange Arme und nur sehr kurze Schulterblätter, die frei beweglich auf dem abgerundeten Brustkorb aufliegen und sind in der Lage, ihr Körpergewicht mit geringem Energieaufwand zu halten.
Es gibt Zweifinger- und Dreifingerfaultiere. Beide leben nährstoffarmen Blättern; die gehaltvolleren Früchte würden bei der Nahrungsbeschaffung zu viel Aufwand erfordern. Gemäss Prof. Dr. Martin S. Fischer, Inhaber des Lehrstuhls für Spezielle Zoologie und Evolutionsbiologie der Universität Jena führen Faultiere ein Leben im Energiesparmodus. Das Ausnützen leichter Kost in Verbindung mit einer unauffälligen Lebensweise macht Faultiere zu den absoluten „Energiesparmodellen“" unter den Säugetieren. Daraus lässt sich folger, dass ein Leben mit leichter, energiearmer Kost, mit vielem Herumhängen und -liegen energieeffizient ist und den Stress aus der Welt aus der Welt schafft. - Schöne Ferien! (mai)