Fassade aus Wohncontainern
Was soll mit den leerstehenden WM-Stadien in Brasilien geschehen? Die beiden Architekten Axel de Stampa und Sylvain Macaux schlagen vor, die Aussenfassaden der Arenen mit Wohncontainern auszustatten.
Nach dem Fest stellt sich die grosse Ernüchterung ein. Besonders, wenn die Zeche in Milliardenhöhe zu Buche schlägt. Südafrika hat es erfahren und nun auch Brasilien. Das grösste Land Südamerikas verfügt über nagelneue und topmoderne Fussballarenen. Zwar nutzen die Mannschaften der ersten brasilianischen Liga immerhin acht der zwölf Sportstätten, wenn auch in deutlich geringerer Kapazität. Doch die Arena das Dunas in Natal, die Arena Amazonia in Manaus, das Nacional Stadium in Brasilia und die Arena Pantanal in Cuiaba stehen leer. Was mit ihnen geschehen soll, weiss niemand so genau. Es gibt einzelne Vorschläge zu Umnutzungen. Ob die Orte zu Eventhallen oder öffentlichen Parks umfunktioniert oder gar rückgebaut werden, ist allerdings ungewiss.
Nun haben Axel de Stampa und Sylvain Macaux eine Idee für eine Neunutzung entwickelt – auch im Hinblick auf die immense Wohnungsnot in Brasiliens Städten. Im Entwurf der beiden sozial engagierten Architekten, die jede Woche mit einem Projekt auf ein dringendes Problem reagieren, werden die Aussenfassaden der Stadien mit vorgefertigten Wohnboxen ausgekleidet beziehungsweise zwischen den Pylonen aufgeschichtet. Jeder Container verfügt über eine Wohnfläche von 105 Quadratmetern. Das Projekt «Casa Futebol» respektive der Wohnungsunterhalt soll dabei aus den Erträgen der Sportanlässe finanziert werden. Ob die Tragfähigkeit der Stadien dem Druck der Containerwelt stand hält, ist eine andere Frage. Aber bei der «Casa Futebol» handelt es sich ja zunächst nur um eine erste Idee. (cet)