Es türmt sich bald bei der Autobahn
Drei markante Salzsilos prägen künftig das Erscheinungsbild des Berner Wankdorfquartiers. Sie gehören zum neuen Autobahn-Werkhof, den der Bund bis 2017 am Schermenweg bauen will und der rund 40 Millionen Franken kosten dürfte.
Quelle: zvg
Von weither zu sehen: die künftigen Silos beim Werkhof Wankdorf.
Der Werkhof Bern ist für den Unterhalt der Autobahnen bis nach Kriegstetten, Kerzers, Flamatt und Rubigen zuständig. Er stammt aus den den 60er- und 70er-Jahren und ist mittlerweile stark sanierungsbedürftig, eine der Hallen ist sogar einsturzgefährdet. Darum will das Bundesamt für Strassen (Astra) die alten Gebäude weitgehend abreissen und durch einen Neubau ersetzen.
Allerdings liegt der Autobahnwerkhof Bern mitten im Perimeter des Entwicklungsschwerpunktes (ESP) Wankdorf. Um den damit verbundenen städtebaulichen Anforderungen gerecht zu werden, schrieb das Astra schrieb einen Architekturwettbewerb aus. Sieger wurde das Berner Büro B mit seinem Vorschlag „Linus“. Neben den drei Salzlagern sehen die Architekten ein elegantes, langgezogenes Gebäude mit grossen Hallen und einem darüberliegenden Bürotrakt vor. Die Jury lobte unter anderem die „Koexistenz“ mit den umgebenden Bauten und seine „hohe Flexibilität“. Neben Platz für Lastwagen, Schneepflüge, Anhänger und Werkstatt sollen für etwa 70 Büro- Arbeitsplätze geschaffen werden. Viel Raum benötigt auch das Salzlager; schliesslich verbraucht der Autobahnwerkhof Bern pro Jahr 1800 bis 2600 Tonnen. Zurzeit befindet sich Streusalz noch in einer Lagerhalle, in Zukunft soll es in drei 24 Meter hohen Silos gelagert werden, die insgesamt 2800 Tonnen Salz fassen.
Liegen alle nötigen Genehmigungen und Kredite vor, rechnet das Astra damit, dass der neue Werkhof in den Jahren 2014 und 2015 gebaut werden kann.
Weisser Fleck auf Zonenplan
Weil die Liegenschaft Eigentum des Bundes ist, ist sie gewissermassen ein weisser Fleck auf dem Zonenplan: Die Stadt hat zur Höhe der Silos und zum allgemeinen Erscheinungsbild nichts zu sagen. Im Zusammenhang mit dem ESP Wankdorf könnte sich die Stadt auch vorstellen, das Werkhofgelände anders zu nutzen. Da der Bund seinerseits einer Abtretung der Liegenschaft nicht grundsätzlich ablehnend gegenübersteht, entschied man sich beim Astra für ein Gebäude, das in 20 Jahren ohne allzu grossen Aufwand rückgebaut werden kann. Damit es aber tatsächlich so weit kommt, müsste dem Astra einen geeigneten anderen Standort offeriert werden, wie betonte Andri Sinzig vom Astara. Das sei gar nicht so einfach. Der aktuelle Standort sei autobahtechnisch sehr gut gelegen. (mai/sda)