Ersatzneubau der Schrähbachbrücke
In einer Resolution zum geplanten Ersatzneubau der Schrähbachbrücke ruft der Schweizerische Ingenieur- und Architektenverein dazu auf, das Vorhaben noch einmal zu überdenken und von Experten überprüfen zu lassen. - Am 29. November entscheidet das Stimmvolk über den Kredit für die neue Brücke.
An der Nordseite des Wägitalersees spannt sich die Schrähbachbrücke in einem weit gestreckten Bogen über das Wasser. Gebaut wurde sie 1924, nach Plänen des Schweizer Ingenieurs Robert Maillart. Es handelt sich dabei um die älteste noch erhaltene Stabbogenbrücke. Geht es nach der Bezirksversammlung March soll sie schon bald ersetzt werden: Im Oktober verabschiedeten die Mitglieder einen Verpflichtungskredit von 1,9 Millionen Franken für den Ersatzneubau der Brücke. Am 29. November entscheidet das Stimmvolk über den Kredit.
Gegen das drohende Aus für die Brücke wehrt sich der SIA mit einer Resolution. „ Es handelt sich bei der Schrähbachbrücke nicht um irgendeine Brücke sondern um ein Frühwerk des Bauingenieurs und Betonvirtuosen Robert Maillart“, schreibt der SIA. Er wehre sich gegen diesen Entscheid, ist weiter zu lesen. Der SIA wirft dem Bezirksrat vor, dass der Entscheid zu voreilig gefällt worden sein und einer wirklich fundierten Abklärung entbehre.
Der bauliche Zustand sei schlecht, heisst es im Bericht der Bezirksversammlung. Die Tragwerksteile weisen erhebliche Schäden auf, die eine sofortige Sanierung der Brücke unumgänglich machten. Zudem soll mit einem Neubau die Nutzlast der Brücke von zwölf auf 40 Tonnen erhöht werden. Damit entspräche sie den neuen Tragwerksnormen, zitiert der SIA den Bericht. Die Tragsicherheit sei sicherlich und unbedingt zu gewährleisten, führt der SIA aus. Weshalb aber die Nutzlast erhöht werden müsse, sei den Normen nicht zu entnehmen. Über die brückenhistorische und ingenieurtechnische Bedeutung der Schrähbachbrücke sei kaum nachgedacht worden.
„Der SIA findet den Entscheid und die damit zum Ausdruck kommende baukulturelle Geringschätzung äusserst beunruhigend“, ist in der Resolution zu lesen. Allerdings hält der SIA auch fest, dass es ihm nicht darum gehe auf den Erhalt der Brücke zu bestehen, die von manchen Fachleuten als eher skurriles Werk von Maillart bezeichnet werde. Doch weder dies noch insbesondere die alleinigen Überlegungen zu den Sanierungs- oder Ersatzneubaukosten rechtfertigten den voreiligen Ersatz der Brücke. Der SIA wehre sich vehement gegen den unbedacht beschlossenen Ersatzneubau der Brücke und ersuche den Bezirksrat March eindringlich, die Angelegenheit noch einmal und unter Beizug entsprechender Fachleute zu prüfen. (mai)