Erholung statt Landwirtschaft
Bis im Oktober wollte das Bundesamt für Umwelt, Verkehr und Kommunikation (Uvek) darüber befinden, ob der Üetliberg von der Landwirtschaftszone zum Erholungsbiet wird. Der Entscheid steht noch aus.
Seit 2005 hat Hotelier Giusep Fry Anlagen und Bauten auf dem Gipfel des Stadtzürcher Hausbergs errichtet. Das sorgte bei Natur- und Heimatschützern für Ärger: Die Bauten sind widerrechtlich erstellt wurden. Der Uto-Kulm ist als Landwirtschaftsgebiet fest gelegt. Geht es nach der Mehrheit des Kantonsrats soll das fragliche Land neu als Erholungsgebiet definiert oder vielmehr soll der Richtplan entsprechend abgeändert werden. Damit könnten die illegal erstellten Bauten im Nachhinein legalisiert werden, und gleichzeitig liessen sich so die Grundlagen für einen Gestaltungsplan schaffen. Darüber muss das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) befinden. Ursprünglich war der Entscheid im Oktober erwartet worden. Doch er verzögert sich, mittlerweile sind bald zwei Monate vergangen. Wie der „Tages-Anzeiger“ in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, wird er aber nun von höchster Stelle gefällt. Umweltministerin Doris Leuthard wird sich der Sache annehmen. Wann genau lasse sich nicht sagen, heisst es. Ein Uvek-Sprecher erklärte gegenüber der Zeitung, dass das Dossier Leuthard demnächst zur Beurteilung zugestellt werde.
Dass sich die Sache in die Länge zieht, liegt auf der Hand. Denn die Eidgenössische Natur- und Heimatkommission (ENHK) will verhindern, dass mit einer Richtplanänderung ein Präjudizfall geschaffen wird. Deshalb fordert sie den Abbruch der illegalen Bauten. Laut dem „Tages-Anzeiger“, liegt ein entsprechender Antrag beim Uvek, der verlangt, dass der kantonale Gestaltungsplan erst dann erlassen wird, wenn das ordentliche Verfahren für die nichtbewilligten Bauten durchgeführt worden ist. Dieser strittige Punkt sei noch in der Prüfung, liess das Uvek gegenüber der Zeitung verlauten. Derweil rechnet man beim Kanton Zürich nicht mit einem negativen Entscheid seitens Leuthards. Man will die Arbeiten am Gestaltungsplan im Frühling abschliessen. Letztes Wort wird schliesslich der Zürcher Baudirektor Markus Kägi haben. (mai)