EPR-Reaktoren sollen nachgerüstet werden
Die Aufsichtsbehörden Frankreichs, Grossbritanniens und Finnlands verlangen in einer gemeinsamen Erklärung, die Verbesserung der Europäischen Druckwasserreaktoren (EPR). Nun soll der Atomreaktor der dritten Generation nachgerüstet werden.
Die Kontrollsysteme des derzeit in Frankreich und Finnland im Bau befindlichen Atomreaktors der dritten Generation genüge den Anforderungen nicht, heisst es bei den Aufsichtsbehörden. Allerdings war der EPR bisher als sicherer als bisherige Atomkraftwerke gepriesen worden.
Frankreich fürchtet Stromausfälle
Frankreich, das rund vier Fünftel seines Stroms in Atomkraftwerken erzeugt, will mit Hilfe des EPR alte Kraftwerke ersetzen. Das Land setzt grosse Hoffnungen in den Export der Technik. Deshalb wird gegenwärtig ein EPR-Reaktor in Flamanville am Ärmelkanal gebaut. Doch in Frankreich steht gegenwärtig rund ein Drittel aller Atomreaktoren wegen Wartungsarbeiten oder Störfällen still. Deshalb werden Stromausfälle in der kalten Jahreszeit befürchtet.
Massive Bauverzögerungen in Finnland
Der erste EPR überhaupt entsteht jedoch in Finnland. Die Bauarbeiten sind 2004 aufgenommen worden, seine Fertigstellung war ursprünglich für dieses Jahr vorgesehen. Doch diese verzögert sich immer mehr. Zuerst verschob man die Betriebsaufnahme auf 2011, dann auf 2012. Aber nun zieht sich das Bauende laut dem finnischen Energiekonzern TVO vermutlich noch weiter hinaus. Grund: Mitte Oktober verhängten die finnischen Strahlenschutzbehörden (STUK) einen Stopp der Schweissarbeiten am EPR. Laut STUK waren bei einem geschweissten Rohr Mängel fest gestellt worden. – Wie die Nachrichtensite heise.de kürzlich meldete, gibt es ausserdem Schwierigkeiten beim Automatisierungssystem. (mai/sda)