11:25 BAUBRANCHE

EPFL-Forscher stabilisieren Böden mit Strom

Teaserbild-Quelle: 2020 LMS

Wissenschaftler der ETH Lausanne (EPFL) haben einen Ansatz entwickelt, um Lehmböden zu stabilisieren. Die Methode funktioniert wie eine riesige Batterie: Ionen wandern durch die Poren und lassen Kalzitkristalle wachsen, die den Boden verkitten. 

Grafik Bodenstabilisierung mit Strom

Quelle: 2020 LMS

Elektrischer Strom könnte laut der EPFL dazu beitragen, schlecht durchlässige Böden zu stabilisieren.

Böden lassen sich mit Biozement stabilisieren. Dieser besteht aus Bakterien, die im Boden angelangt den ebenfalls injizierten Harnstoff in Karbonat umwandeln – eine chemische Komponente von Kalk. Die andere Komponente ist Kalzium, das in den Böden bereits vorhanden ist oder ebenfalls eingespritzt wird. 

Mit anderen Bodenpartikeln verbindet sich das Gemisch schliesslich zu einer Art Beton und stabilisiert den Boden. Der Haken: Die Methode funktioniert etwa in tonhaltigen Böden schlecht, da sich die chemischen Substanzen kaum durch die winzigen Poren zwängen können. 

Strom beeinflusst Kalzifizierung 

Deshalb setzte das Lausanner Team die Böden unter Strom, wie sie im Fachmagazin «Scientific Reports» berichten: Im Labor versenkten sie Elektroden in Bodenzylindern. Dadurch bewegten sich die elektrisch geladenen Karbonat- und Kalziumionen durch die Poren und verklumpten schliesslich mit anderen Bodenpartikeln. 

«Unsere Ergebnisse zeigen, dass dieses geoelektrochemische System tatsächlich die Schlüsselphasen des Kalzifizierungsprozesses beeinflusst, insbesondere die Bildung und das Wachstum der Kristalle, die den Boden zusammenbinden und sein Verhalten verbessern», sagte der EPFL-Wissenschaftler Dimitrios Terzis gemäss einer Mitteilung der Hochschule. 

Bevor die Technologie aber in der realen Welt eingesetzt werden könne, seien noch weitere Tests erforderlich.  (sda)

Auch interessant

Anzeige

Firmenprofile

Rollende Werkstatt Kran AG

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Reports

analyse

Kostenfreie Reports zur Bauindustrie

Jetzt noch mehr inhaltsstarke Quartalsanalysen, kostenlos für Baublatt Abonnent*innen. Neben der Baublatt Analyse, die neu «Baublatt Project Categories» heisst, erhalten Sie ab April 2025 zwei brandneue Reports als Zusatz. Erfahren Sie hier was «Baublatt Top Players» und «Baublatt Regional Projects» zu bieten haben – wie gewohnt digital, prägnant und graphisch auf den Punkt gebracht.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.