Entwerfen als Teamarbeit
Wenn sich ein junger Entwurfs- und ein erfahrener Ausführungsarchitekt zusammentun, entsteht Raumfindung. Das Duo Beat Loosli und Paul Schurter gewinnen Projektwettbewerbe am Laufmeter und zählen zu den Shootingstars der Architekturszene.
Vor drei Jahren haben Beat Loosli und Paul Schurter in Rapperswil ein Architekturbüro gegründet. Loosli studierte an der ETH Architektur und diplomierte 2005 bei Markus Peter. Anschliessend holte er sich in den Büros von Beat Rothen und Miller & Maranta sein Rüstzeug als Architekt. Als ausgebildeter Architekt FH (früher HTL) blickt Schurter – diplomierte 1978 am Technikum Winterthur – auf eine erfahrungsreiche Zeit als «Realisierer» von Bauten zurück. Der Altersunterschied von 25 Jahren sieht Beat Loosli als einen der wichtigen Gründe für die erfolgreiche Zusammenarbeit: «Die generationenübergreifende Konstellation prägt unsere Arbeitsweise. Wir nutzen die Synergien aus bewehrtem Berufswissen und verspielter Unbefangenheit.»
Entwerfen ist bei Raumfindung Teamarbeit. Unterschiedliche Lösungsansätze werden stetig intern verglichen und weiterentwickelt. So wird im Büro innert kurzer Zeit eine ausgeprägte Diskussionskultur gepflegt. Jedes Gebäude verstehen die Architekten als Unikat und wird für den jeweiligen Ort massgeschneidert. «Wir erfinden Architektur nicht neu, sondern suchen Neuinterpretationen von Bewährtem und Erprobten», führt Beat Loosli aus. «Im Entwurfsprozess streben wir einen kraftvollen Ausdruck der Architektur an. Dieser ordnet sich jedoch stets dem Kontext und der Bedeutung der Bauaufgabe unter.»
Trotzdem kreiert Raumfindung keine nach Aufmerksamkeit schreiende Gebäude. Das Büro sucht die Herausforderung nicht alltäglicher Bauaufgaben mit anspruchsvollen Bedingungen, vor allem öffentliche Bauten. Dass die Architekten mit ihrer Arbeitsweise und ihrem Gespür für Architektur den Nerv der Zeit treffen, belegen die zahlreich gewonnen Projektwettbewerbe. Der jüngste Wurf des Büros ist der 1. Rang mit einem Projekt für das Literatur- und Kunstzentrum «Alte Fabrik» mit der neuen Stadtbibliothek in Rapperswil.
von Roland Merz