Entlastung für Nadelöhr ab 2017
Mit einer zweiten Eisenbahnbrücke über den Rhein werden in Basel zusätzliche Kapazitäten für die Neat und die S-Bahn geschaffen. Heute erfolgte der Spatenstich.
Gebaut wird die das 240 Meter lange und rund 57 Millionen Franken teure Bauwerk flussaufwärts neben der 1873 in Betrieb genommenen Stahlbrücke. Bis anhin bildete die Brücke ein Nadelöhr auf der internationalen Nord-Süd-Achse der Eisenahn. Die Bauarbeiten an der neuen Brücke dauern nach Angaben der SBB bis 2012. Danach soll die alte Stahlbrücke instand gesetzt und mit schalldämpfenden Unterschottermatten ausgestattet werden.
2017 sollen Bauarbeiten abgeschlossen sein
Der Ausbau der über den Rhein führenden Strecke zwischen den Bahnhöfen Basel SBB und Basel Badischer Bahnhof von zwei auf vier Gleisen soll 2017 abgeschlossen werden - rechtzeitig zur Eröffnung des Gotthardbasistunnels. Die neue Brücke wird auch m mithelfen, den Personenverkehr vom langsameren Güterverkehr zu entflechten.
Die zweite Doppelspur am wichtigsten Eingangstor der Schweiz von Norden her erhöht nicht nur die Kapazitäten für den schnellen Nord-Süd-Verkehr via Neat. Von der neuen Brücke profitieren kann ebenfalls der grenzüberschreitende Regionalverkehr. SBB-CEO Andreas Meyer geht davon aus, dass die Zahl der S-Bahn-Züge, die täglich den Rhein überqueren, bis 2030 von 80 auf 140 ansteigt.
Die neue Eisenbahnbrücke hat eine bewegte Vorgeschichte, die 1993 begann. Unter anderem mussten 2003 wegen eines Formfehlers die Pläne neu aufgelegt werden. Das Bundesverwaltungsgericht räumte zudem letztes Jahr die Beschwerde einer Anwohnerin mit einem Vergleich aus dem Weg.
Dass der Brückenbau noch in diesem Jahr aufgenommen werden kann, sei den Konjunkturstützungsmassnahmen des Bundes zu verdanken, sagte am Spatenstich Max Friedli. Der Direktor des Bundesamts für Verkehr zeigte sich zuversichtlich, dass auf deutscher Seite das bilaterale Neat-Abkommen eingehalten wird und die Zulaufstrecke Karlsruhe-Basel bis 2017 durchgehend vierspurig ausgebaut wird. (sda)