Energiestiftung Schweiz: Axpo, Alpiq, BKE und Repower setzen zu wenig auf erneuerbare Energie
Die grössten Stromversorger der Schweiz produzieren nach Ansicht der Schweizerischen Energie-Stiftung (SES) weiterhin zu viel Strom mit nicht erneuerbaren Energien. Diesen Schluss zieht die SES in einer Kurzstudie.
Die grössten Stromversorger der Schweiz produzieren nach Ansicht der Schweizerischen Energie-Stiftung (SES) weiterhin zu viel Strom mit nicht erneuerbaren Energien: Die SES kommt in der aktuellen Kurzstudie „Strommix 2020“ zum Schluss, dass Axpo und Co. rund rund 60 Prozent mit fossilen sowie nuklearen Anlagen und den Rest vornehmlich mit Wasserkraft decken. Für die Studie hat die Stiftung die Stromproduktion aus dem Kraftwerkspark der vier grössten Schweizer Energieversorger unter die Lupe genommen.
Der Anteil neuer erneuerbarer Energien sei zwar auch letztes Jahr gestiegen, bleibe mit 6 Prozent aber auf sehr tiefem Niveau, kommentiert die SES heute in ihrer Medienmitteilung die Studienresultate. Gegenüber dem Schweizerischen Strommix - 58.1 Prozent Wasserkraft und 32.9 Prozent Atomkraft - fällt die Bilanz von Axpo, Alpiq, BKE und Repower laut SES somit „deutlich klima- und umweltschädlicher“ aus.
Die Axpo entgegnet in ihrem aktuellen Communiqué darauf, dass sie sei die grösste Produzentin von erneuerbaren Energien in der Schweiz sei. Dass der Ausbau der erneuerbaren Energien in der Schweiz nur schleppend vorankomme, bemängle man selber, und das Unternehmen verfolge ehrgeizige Ausbauziele. Laut Axpo fehlt es zurzeit an politischen und wirtschaftlichen Anreizen sowie oftmals auch am gesellschaftlichen Konsens und an der Kompromissfähigkeit.
Anteil aus fossilen Energiequellen bleibt hoch
Gemäss der Kurzstudie sind die Treibhausgasemissionen pro Kilowattstunde gegenüber den Vorjahren zwar gesunken; Die Stromproduzenten verfügen in ihrem Portfolio über fast keine ausländischen Kohlekraftwerke mehr. Allerdings bleibt der Anteil fossiler Stromerzeugung mit knapp 20 Prozent laut SES hoch: Ausschlaggebend hierfür seien die Beteiligungen aller vier Stromversorger an Gaskraftwerken, heisst es in der Medienmitteilung.
„Die Klima- und Umweltbelastung aus dem Strommix der grössten Schweizer Stromversorger bleibt hoch“, wird Florian Brunner, Leiter Fachbereich Klima bei der SES zitiert. „Der Ausbau erneuerbarer Energien stockt und ist vornehmlich auf Investitionen im Ausland zurückzuführen.“ (sda/mgt/mai)
Hier geht’s zur Studie der SES: www.energiestiftung.ch