Endstation an der Tessiner Grenze?
Auf Schweizer Seite lief bislang alles nach Plan: Die Arbeiten an der neuen Bahnstrecke Mendrisio-Stabio-Varese sind im Zeitplan. 2014 ist die Linie fertig gebaut. Derweil ruhen in Italien ruhen die Arbeiten. Die Schweiz wurde laut einem Bericht des „Tages-Anzeigers“ nicht offiziell über den Baustopp informiert.
Das federführende Bauunternehmen Grandi Lavori SpA (ICS) hat laut „Tages-Anzeiger“ die Arbeiten eingestellt und kehrt der Baustelle Ende Monat ganz den Rücken. Ursache ist laut der Zeitung die Lagerung des Aushubmaterials: Der Baugrund enthält teilweise natürliches Arsen, somit müsste der Aushub in einer entsprechenden Deponie gelagert werden. Dies hätte zusätzliche Kosten zur Folge, doch die ICS kann oder will sie offenbar nicht übernehmen. Zudem fehlt auch eine entsprechende Lagermöglichkeit. Erschwerend für das grenzüberschreitende Projekt kommt hinzu, dass die Schweiz nicht über den Baustopp informiert worden ist. Offiziell wisse man von nichts, sagte SBB-Sprecherin Roberta Trevisan gegenüber dem „Tages-Anzeiger“.
Vielleicht gibt es morgen klarere Verhältnisse, was die Zukunft des Projektes anbelangt: Dann tagt in Como das Koordinationskomitee FMV, in dem die Rete Ferroviaria Italiana, die Region Lombardei, das Bundesamt für Verkehr, der Kanton Tessin und das italienische Verkehrsministerium mit dabei sind.
Beim Projekt geht es um eine insgesamt 17,7 Kilometer lange Bahnstrecke, davon befinden sich 6,6 Kilometer im Tessin. Die Linie soll Mendrisio und Lugano direkt mit dem Flughafen Mailand-Malpensa verbinden. Zudem schliesst sie Lugano an die Linie Mailand-Genf via Simplon an und verkürzt zudem die Fahrzeit der Strecke Lugano-Lausanne um eine Stunde. (mai)
Den Artikel des „Tages-Anzeigers“ finden Sie hier: www.tagesanzeiger.ch