Elf Millionen teures Chaos
Die Kostensteigerungen von insgesamt über elf Millionen Franken beim Bau des Berner Bärenparks in Höhe von rund elf Millionen Franken haben mehrere Gründe: mangelhafte Abklärung des Baugrunds, unklare Rollenverteilung, Informationsmängel und Komplexität des Projekts. Das hat die Administrativuntersuchung ergeben.
Quelle: Chriusha (Хрюша) / Wikimedia Commons / CC-BY-SA-3.0
Urs und Berna geniessen das kühle Wasser ihres neuen Zuhauses.
Eine erste, bereits seit längerem bekannte Kostensteigerung von 9,7 auf 14,5 Millionen Franken geht im Wesentlichen auf Mehrkosten zurück, die auf eine mangelhafte Baugrunduntersuchung zurückgehen. Das bestätigte die am Freitag in Bern den Medien präsentierte Administrativuntersuchung eines alt Oberrichters und eines Baufachmanns. Die mangelhafte Bauvorbereitung hatte dazu geführt, dass die Baufirma viel mehr Material verbauen musste und den Aarehang unterhalb der alten Bärengräben aufwändig zu stabilisieren hatte.
Die zweite Kostensteigerung von 14,5 auf 21,3 Millionen Franken geht auf mehrere Faktoren zurück, insbesondere auf Massnahmen zur Beschleunigung der Bauarbeiten aufgrund des „unverrückbaren Fertigstellungstermins“. Der Bärenpark sei für Bern und die Sponsoren ein Prestigeprojekt, das nicht habe scheitern dürfen. Die 21,3 Millionen Franken seien das nun feststehende Kostenmaximum, heisst es im Bericht. Dieser listet auch mehrere, teils eher peinliche Mängel in der Projektorganisation auf: So war offenbar nicht klar gewesen, ob der nacheinander von drei Gemeinderatsmitgliedern geleitete Projekt-Leitungsausschuss oder die Stadtbauten Bern Bauherr war. - Der Leitungsausschuss unter FDP-Gemeinderätin Barbara Hayoz hätte auch den Berner Gemeinderat viel früher - schon Anfang 2008 - über bekannte Mehrkosten informieren müssen, heisst es im Bericht weiter. Damals wäre das Projekt noch zu stoppen gewesen.
Für den Bärenpark liegen hauptsächlich von Privaten und Sponsoren 12,3 Millionen Franken vor. Um das verbleibende Loch von rund neuen Millionen Franken zu stopfen, wird laut Stadtpräsident Alexander Tschäppät der Berner Gemeinderat nun dem Stadtparlament einen Kredit beantragen. (sda)
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