Elektriker wehren sich gegen Dumping-Löhne
Auf der Baustelle des Luxushotels The Chedi in Andermatt UR sind am Dienstag rund 30 Elektroinstallateure eines Subunternehmers in einen Warnstreik getreten. Die Arbeiter auf der Baustelle der Swiss Alps AG protestieren gegen fristlose Kündigungen und angebliche Dumping-Löhne.
Statt zu Schweizer Bedingungen entlöhne ein deutscher Subunternehmer seine Mitarbeiter auf der Andermatter Baustelle teilweise nach deutschem Tarif zu 9.90 Euro pro Stunde. Dies entspreche weniger als der Hälfte dessen, was die Handwerker eigentlich hätten erhalten müssen, schreibt die Gewerkschaft Unia in einer Mitteilung vom Dienstag.
Ende Mai wendeten sich gemäss Unia rund 30 Elektriker des Subunternehmers an die Gewerkschaft. Sie baten um Hilfe für die fristgerechte Auszahlung der Löhne. Gemäss Unia ist einem Teil der Arbeiter danach fristlos gekündigt worden.
Andermatt Swiss Alps erklärte in einer Stellungnahme, sie dulde keine Verstösse gegen geltendes Recht oder gegen gültige Verträge. Die Geschäftsleitung bot daher alle Beteiligten zu einer Aussprache am Nachmittag auf.
Am späteren Nachmittag einigten sie sich darauf, in den kommenden drei Tagen gemeinsam eine Lösung für die betroffenen Elektriker zu suchen, wie Unia und Swiss Alps am Abend in einem gemeinsamen Communiqué mitteilten.
Aufgrund der vorliegenden Unterlagen liege die Vermutung nahe, dass die verantwortlichen Unternehmen von der angeschuldigten Firma "wissentlich hinters Licht geführt" worden seien, heisst es in der Mitteilung. Deshalb verzichtet die Unia auf eine Fortführung des Streiks.
Am 6. Dezember 2013 soll mit dem Hotel Chedi der erste Teil des neuen Tourismus- Resorts des ägyptischen Investors Samih Sawiris in Andermatt seinen Betrieb aufnehmen. Das Fünf-Sterne-Haus beim Bahnhof verfügt über 50 Hotelzimmer und119 Appartements. (sda)