Einheitliche Bewilligungs-Kriterien für Windräder in der Schweiz
Windenergie boomt in der Schweiz. Hunderte von Anlagen sind in Planung. Aus Gründen des Landschafts- und Naturschutzes sind viele umstritten. Der Bund will nun mit Empfehlungen dafür sorgen, dass bei der Standortwahl überall die gleichen Kriterien angewendet werden.
Wie Michael Kaufmann, Vizedirektor des Bundesamts für Energie, am Donnerstag erklärte, sollen dank der Richtschnur windtechnisch günstige Gebiete herausgefiltert werden, die nicht gleichzeitig in schützenswerten Gebieten liegen.
Vor allem Ausschlusskriterien
Die neuen Empfehlungen ersetzen teilweise das Konzept Windenergie Schweiz aus dem Jahr 2004. Dieses Konzept enthält eine Liste mit 110 möglichen Standorten. Die Liste werde angesichts der im Energiegesetz erhöhten Zielsetzungen für die Windstrom-Produktion relativiert, halten die Bundesämter fest. Jedenfalls gilt die Liste nicht als abschliessende Aufzählung möglicher Standorte.
Der Druck, mit Wind Strom zu gewinnen, kommt vom Bund. Gemäss Energiegesetz muss die Schweiz bis 2030 die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien um mindestens 5,4 Milliarden Kilowattstunden (kWh) erhöhen. 600 Millionen kWh sollen mit Windenergie gewonnen werden. Zurzeit werden aber jährlich nur 27 Millionen kWh produziert.
Um die Lücke zu schliessen, fördert der Bund die Produktion neuer erneuerbarer Energien, mit der kostendeckenden Einspeisevergütung. Dies führt zu einem Windanlagen-Boom. Bereits haben über 400 Projekte vom Bund positiven Bescheid für die Vergütung gekriegt. 100 davon, mit einer jährlichen Produktion von 400 Millionen kWh, sind planerisch weit fortgeschritten. (sda)