Eine Zufahrt des Anstosses
Mit einer Strasse und einer 416 Meter langen Brücke über die Taminaschlucht sollen die Dörfer Pfäfers und Valens miteinander verbunden werden. Das 56 Millionen Franken schwere Projekt ist unbestritten. Dennoch sorgt das geplante Bauwerk für Diskussionen.
Dies liegt allerdings nicht an der Brücke selbst sondern am Weg dorthin. Die vorgesehene Zufahrt stösst in Bad Ragaz auf Widerstand. Dies berichtet die aktuelle Ausgabe des „St. Galler Tagblatts“. Verläuft der Weg nach Pfäfers heute noch mitten durch den Dorfkern, soll er nach dem Bau rund hundert Meter westlich, ans rechte Taminaufer geführt werden. Dies würde zwar das Dorfzentrum vom Verkehr befreien und brächte diesen aber näher an den Kurpark und an die Grand Hotels. Das sorgt bei den Grand Hotels für Ärger:Laut „St. Galler Tagblatt“ befürchtet man Mehrverkehr und langjährigen Baulärm. Überdies moniert der Geschäftsführer der Grand Hotels, Peter Tschirky, gegenüber der Zeitung, dass man nicht in die Diskussion eingebunden worden sei. Auf der Gemeinde will man davon nichts wissen. Es habe zahlreiche Kontakte und Gespräche gegeben. Weiträumige Umfahrungen hätten wenig Chancen, heisst es im Rathaus.
In Frage kommen nur Verkehrsvarianten ausserhalb des Dorfkerns, entweder als offene Linienführung oder als Tunnel. Für letzteren möchte man sich laut Gemeindepräsident Guido Germann nur einsetzen, wenn die Grand Hotels mitmachen. Beim Kanton will man warten, bis sich in Bad Ragaz eine gemeinsame Meinung herauskristallisiert hat. Dass die Diskussionen um den Zugang das Brückenprojekt gefährden, glaubt der Kantonsingenieur Urs Kost nicht, wie er gegenüber dem „St. Galler Tagblatt“ vermerkt. Diese stellten die Brücke nicht zur Debatte. (mai)
Mehr zumProjekt im Artikel "200 Meter über der tosenden Tamina" vom 12. Juli 2010