Eine Milliarde für die Infrastruktur benötigt
Vor der Verkehrskommission des Nationalrates legten SBB-Chef Andreas Meyer und weitere Vertreter der SBB-Direktion dar, dass ihr Unternehmen ab 2010 Hunderte von Millionen Franken zusätzlich benötig, um die Infrastruktur nachhaltig zu verbessern.
Die höhere Netzbelastung, gesetzliche Auflagen zur Sicherheit, sowie gestiegene Baukosten haben einen Nachholbedarf ausgelöst, den es dringend abzubauen gilt. Dafür wird für die nächsten zehn Jahre mit einem Aufwand von 100 Millionen Franken pro Jahr gerechnet. SBB-Sprecher Daniele Pallecchi weist darauf hin, dass zur Substanzerhaltung der Infrastruktur bis 2016 noch einmal 100 Millionen Franken zusätzlich pro Jahr benötigt werden. An der Sicherheit wolle die SBB keine Abstriche machen. Es müsse aber mit vermehrten Langsamfahrstellen oder anderen Betriebseinschränkungen auf weniger befahrenen Strecken gerechnet werden, falls keine zusätzlichen finanziellen Mittel fliessen.
Gemäss einer Stellungnahme der Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen (KVF) nimmt diese die Forderungen der SBB besorgt und kritisch zur Kenntnis. Grundsätzlich seien für die KVF Sicherheit und Substanzerhaltung wichtiger als Neu- und Erweiterungsbauen. Wie die Kommission weiter feststellt, ist der Zustand des SBB-Netzes insgesamt gut. Das ergäben auch erste Zwischenresultate einer SBB-Studie, die bis Ende Dezember 2009 vorliegen wird.
Angesprochen auf die in letzter Zeit aufgetretenen Störungen erklärten die SBB, dass es sich um eine zufällige Häufung von Störungen völlig unterschiedlicher Ursachen handelte. Überdies gehen die Störungen im Verhältnis zur Netzauslastung seit 2003 kontinuierlich zurück. (sda)