Eine halbe Milliarde ist zu teuer
Der Zuger Stadttunnel soll keine halbe Milliarde kosten. Mit einer Motion wollen drei bürgerliche Kantonsräte den Regierungsrat beauftragen, einen erheblich kostengünstigeren Stadttunnel und ein neues Verkehrsregime für die Innenstadt zu planen. Dies berichtet die aktuelle Ausgabe der „Neuen Zuger Zeitung“.
Ende November sagten das Zuger Stimmvolk Ja zur Tangente Zug und bewilligte einen 201-Millionen Kredit für das Bauwerk. Bereits im Februar hatte der Zuger Stadtrat im Zusammenhang mit der Tangente einen raschen Bau des Stadttunnels gefordert, damit das Zentrum vom Verkehr entlastet werden kann. Die geschätzten Kosten für diesen Tunnel belaufen sich auf rund einer halben Milliarde Franken.
Tunnel im Untertagbau erstellen
Mit dem Ja zur Tangente hätten die Zuger Stimmbürger den Grundstein für das Gesamtverkehrskonzept gelegt. Jetzt gelte es diese Konzeption mit dem Stadttunnel zum komplettieren, werden dazu die Kantonsräte Werner Villiger SVP), Rudolf Balsiger (FDP) und Moritz Schmid (SVP) in der aktuellen Ausgabe der „Neuen Zuger Zeitung“ zitiert. Allerdings ist ihnen der rund eine halbe Milliarde Franken schwere Stadttunnel zu teuer.
Wie die Zeitung weiter berichtet, sprechen sich die drei Kantonsräte zwar für den Stadttunnel aus und drängen auf „eine beschleunigte Planung“. Mit dem Tunnelportal beim Casino seien sie einverstanden. Die Anschlüsse an die Ägeri- und an die Gotthardstrasse sowie das Tunnelportal erschienen ihnen aber fraglich. Laut den Kantonsräten seien sie nicht notwendig, verlängerten und verteuerten den Prozess. Die drei schlagen deshalb vor, den gesamten Tunnel im Untertagbau zu erstellen. Emissionen könnten beschränkt und und Kosten reduziert werden.
Wenig Begeisterung
Auf wenig Begeisterung stösst der Vorschlag des Trios bei Kantonsrat Martin Stuber (AGF), der Mitglied der Raumplanungskommission und der Kommission für Öffentlichen Verkehr ist. Eine völlig neue Version des Stadttunnels sabotiere den bisherigen Konsens, sagt er im Artikel der „Neuen Zuger Zeitung“. Die Realisierung des Stadttunnels werde wenn auch nicht verhindert, so doch sicherlich massiv behindert.
Voraussichtlich wird die Baudirektion den Projektierungskredit zum Stadttunnel im Dezember kommenden Jahres dem Kantonsrat vorlegen. (mai)