Eine Fabrik auf Schienen
Beim Bahnhof Brunnen ist zurzeit ein gelber Koloss unterwegs: Die Gleiskomposition „Puscal T“ wechselt dort insgesamt vier Kilometer Schienen und 3500 Tonnen Schotter aus. Zudem ersetzt sie 3300 Holzschwellen durch Betonschwellen.
Quelle: zvg
Ein gelber Riese ist am Vierwaldstättersee unterwegs.
Seit Mitte Monat läuft die Erneuerung der Gleise vier und fünf beim Bahnhof Brunnen nachts auf Hochtouren. Langsam arbeitet sich die „Puscal T“ vorwärts. „Mit 286 Tonnen und einer Gesamtlänge von 94 Metern plus zusätzliche Material- und Energiewagen ist die Komposition eine veritable fahrende Fabrik“, erklärte Erich von Arx von der Scheuchzer AG, dem Gleisbauunternehmen, das die Arbeiten durchführt.
In einem ersten Schritt schneiden die Gleisbauer die beiden Schienen in 18 Meter lange Teilstücke, sogenannte „Gleisjoche“. Dann hebt der Puscal T diese mit den Schwellen aus und transportiert sie mittels fahrender Portalkranen in den hinteren Teil des Zuges. Dort werden die alten Schwellen durch neue Betonschwellen ersetzt. Gleichzeitig hebt der zweite Teil des Umbauzuges mit Hilfe eines Spezialbaggers den Schotter aus. Via Portalkran wird anschliessend neuer Schotter zugeführt und eingebaut. Danach ist das Schotterbett bereit für den Einbau der Gleisjoche und die neuen Schwellen. Diese liefern werden wiederum von den Portalkrane transportiert. Zuletzt werden die Schienen ausgewechselt.
Die Kosten für die Gleiserneuerung belaufen sich auf 3,7 Millionen Franken; ein Bruchteil der 650 Millionen, welche die SBB im Jahr 2011 für rund 26 000 Unterhaltsaufträge bezahlt – allesamt um den Betrieb und die Sicherheit auf dem meistbefahrenen Bahnnetz der Welt sicherzustellen.
Weil die Arbeiten nachts vorgenommen werden, sind je Richtung nur die letzten beiden Züge der Linie S3 (Luzern–Brunnen–Luzern) betroffen. Sie werden vom 20. bis 22. März zwischen Brunnen und Schwyz durch Busse ersetzt. Dasselbe gilt für 25. bis 27. März. (mai/mgt)