Ein Wandermekka für New Yorker
Schlittelspass und Wanderfreuden im Stadtgetümmel - Architekt Ju-Hyun Kim könnte es möglich machen. Und zwar mit einem künstlichen Berg mitten in New York.
Quelle: zvg
Ein Berg mitten in New York: Mit Mountainbike oder Wanderschuhen unterwegs über den Dächern der Stadt.
Mitten in Manhattans Lower East Side liegt eine der grössten Brachen, die der Stadt New York gehört: Die „Seward Park Urban Renewal Area“ (SPURA) war oder ist vielmehr Teil eines Projektes zum Bau günstiger Mietwohnungen. Gestartet wurde es Mitte der 60er-Jahre. Doch bis heute hat die Stadt das Vorhaben nicht zu Ende geführt. Und darum wartet der verbliebene Grund noch immer darauf, dass auf ihm gebaut wird.
Nun scheint wieder Bewegung in die Sache zu kommen. Einer der Gründe ist Südkoreaner und Wahl-New-Yorker Ju-Hyun Kim. „Ich wandere gerne. Als ich in Seoul wohnte ging ich oft in die Berge“, sagt der Architekt. „Seit ich aber in New York lebe ist dies nicht mehr möglich.“ Allerdings vermisst Kim nicht nur die Berge im Big Apple, sondern auch günstige Warenhäuser wie Ikea. Deshalb entwarf er für die Brache einen Berg, in dessen Innerem riesige Einkaufsflächen untergebracht werden können. Der Kunstberg wird als riesiger Naturpark angelegt: Im Sommer kann dort gewandert und gepicknickt werden und im Winter funktioniert die grüne Oase als Snowboard, Ski- und Schlittelparadies.
Ganz neu ist die Idee nicht. Vor einigen Monaten sorgte der dänische Architekt Bjarke Ingels mit seiner als Berg konzipierten Kehrrichtverbrennungsanlage, auf deren Dach in der kalten Jahreszeit Ski gefahren werden kann, für Furore. Doch Kim will nichts davon wissen, dass er auf Ingels Spuren wandelt. Ihn habe die Topographie Südkoreas inspiriert. (mai)