Ein Turm aus Türmchen für Hongkong
Wie müssen in Hongkongs überhitztem Immobilienmarkt Wohnhäuser beschaffen sein, damit sie bezahlbar und dennoch räumlich grosszügig sind? Diese Frage stellte kürzlich ein offener Ideenwettbewerb der Plattform beebreeders.com. Die Antwort des Gewinnerteams oder vielmehr des Gewinnerprojekts: Wie ein Turm aus Türmchen.
Der Immobilienmarkt Hongkongs gilt als teuerster der Welt. Zwischen heute und 2012 haben sich die Preise verzweifacht. Und Mikro-Apartments mit einer Fläche von rund 30 Quadratmetern sind für viele Bewohner der Metropole Alltag geworden. Wie mit dem überhitzten Wohnungsmarkt umgegangen werden kann oder vielmehr wie Häuser gebaut sein müssen, um die Wohnungsnot zu entschärfen, diese Frage hat die offene Wettbewerbsplattform beebreeders.com gestellt und nach Konzepten für Wohnbauten gesucht. Sie sollten günstig gebaut werden können und sich an unterschiedliche Bedürfnisse anpassen können.
Eines davon ist ein luftiger Turm aus pastellfarbenen, grosszügig verglasten Boxen: Eine Wohneinheit besteht aus unterschiedlich hohen, aufeinander gestapelten Modulen. Damit können die einzelnen Wohnungen an unterschiedlichste Bedürfnisse angepasst werden, sowohl an jene von Familien, als auch von Paaren oder Singles. Die Fläche der Wohnungen ist jedoch im Vergleich zu hiesigen winzig: Sie umfassen zwischen 32 und 42 Quadratmeter. Die kleinen Wohntürme werden so arrangiert, dass jeweils mehrere nebeneinander zu stehen kommen und so für spannende Durch- und Ausblicke sorgen.
Die Idee stammt aus der Feder des Alison Von Glinow und Lap Chi Kwong vom US-Büro Kwong Alison Von Glinow sowie von Kevin Lamyuktseung. Die Architekten konnten die Jury mit ihrem Vorschlag überzeugen und landeten auf dem ersten Platz. Dass ihnen die Situation in Hongkong vertraut ist, dürfte bei ihrem Vorschlag geholfen haben. Sie arbeiten zurzeit an verschiedenen Umbauprojekten von Wohnüberbauungen in der Megacity. (mai)