Ein Türmchen des Anstosses in Völklingen
Auch Deutschland hat seine Minarettstreite: Im saarländischen Völklingen will die islamische Gemeinde ein Minarett auf ihrem Gebetshaus errichten. Doch das Türmchen stösst auf erbitterten Widerstand. Geben die Muslime nicht auf, wird laut dem Bürgermeister daraus eine„Schlacht“. Dies berichtet die Onlineausgabe der Zeitung „Die Welt“.
Die Islamisch-Türkische Gemeinde hatte beim Bauamt abgeklärt, ob etwas rechtlich gegen drei gelbe Kuppeln und einen acht Meter hohen Turm auf dem Dach ihres Gebetshauses spricht. Just in diesem Moment habe sich in Deutschland, befeuert durch das Schweizer Minarettverbot, erneut die Kontroverse um das öffentliche Erscheinungsbild des Islam entzündet, schreibt „Die Welt“ dazu. Der NPD-Landeschef Frank Franz wehrt sich mit einem Youtubefilmchen und einer Anti-Minarett-Postkarte gegen den Turm des Anstosses. Derweil wird der Oberbürgermeister Klaus Lorig mit Protestbriefen überhäuft, auch wenn es bei dem Minarett eigentlich nur um ein Türmchen geht, von dem aus laut „Welt“ nie ein Muezzin zum Gebet aufrufen wird. Noch bemühten sich alle Seiten trotz hoch kochender Emotionen um ziviel Töne, was an der für September geplanten Oberbürgermeisterwahl liegen möge, vermutet „Die Welt“. Relativ klar gegen das Minarett votiert habe bisher neben der NPD lediglich die CDU. Lorig sei überzeugt, dass die überwiegende Mehrheit der Völklinger Bürger aber gegen ein Minarett sei. Er empfiehlt laut dem Artikel in der „Welt“ der Türkisch-Islamischen Gemeinde sich vorerst auf drei Kuppeln zu beschränken. Wird sie nicht auf seinen Rat hören und gar vor Gericht ziehen, dann wird laut Lorig „aus der Sache eine richtige Schlacht“. (mai)