Ein Trüffel mit Aussicht
Schicht auf Schicht wurde „La Trufa“ (Trüffel) errichtet. Das Besondere am winzigen Haus an der spanischen Küste: ein Kälbchen hat beim Bau mitgeholfen.
Mit etwas Fantasie erinnert die Form des seltsamen Gebildes an einen italienischen Schokolade-Tartufo oder vielmehr an einen Trüffel. Doch was einen süssen Namen hat besteht aus Zement und Stroh: „La Trufa“, ein winziges Haus an der Costa da Morte in Spanien. Entworfen hat den ausgefallenen Bau Anton Garcia-Abril des Büros Ensamble Estudio.
Das Besondere an „La Trufa“ ist die Art und Weise, wie sie entstand. Denn das Konzept des Baus erinnert an einen 3D-Print: Abwechslungsweise wurden Strohballen und Zement aufeinander geschichtet. „Was wir so geschaffen hatten, war noch keine Architektur“, erklären dazu die Architekten auf Archdaily.com. „Wir hatten hatten einen Stein geschaffen.“
Mit einer Seilsäge, wie sie in Steinbrüchen verwendet wird, brachte man den künstlichen Stein in die richtige Form und entfernte mit der Säge überdies das komprimierte Heu im Innern. Den letzten Schliff verpasste dem Innern schliesslich das Kälbchen Paulina: Während eines Jahres war „La Trufa“ Paulinas Zuhause, wo sie Stroh von den Wänden fressen durfte. Damit trat im Innern des Häuschens die raue Struktur der Wände zutage, und lässt das Innere an eine Höhle erinnern.
Zur Inneneinrichtung schreiben die Architekten: „Wir nahmen Courbusier Cabonon zum Vorbild, indem wir sein Konzept und seine Dimensionen nachbauten. Es ist eigentlich der ‚Cabonon des Betons’.“ Der Bezug zu Corbusiers mache aus „La Trufa“ einen angenehmen Wohnraum, der inspiriere. Inspirierend ist aber vor allem der Blick aus den rohen Steinmauern auf den Atlantik. (mai)
Linktipps:
Der Bau von la Trufa auf youtube.com
Website des Ensamble Estudio