Ein Tor zur Hölle entdeckt
Im türkischen Pamukkale hat vor Kurzem ein italienisches Archäologenteam das Tor zur Unterwelt entdeckt. Das aus der griechischen Mythologie bekannte Plutonion, das auch Höllentor genannt wird, fand sich in der Nähe eines Apollo-Tempels im antiken Hierapolis.
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Die im antiken Griechenland Plutonion genannten Heiligtümer galten als Eingänge zur Unterwelt. Das bekannteste Plutonion war dasjenige von Eleusis, in der Nähe von Athen. Der griechische Geograph Strabon nannte noch drei weitere solcher Heiligtümer - das Plutonion von Acharaka bei Nysa am Nordrand der Mäander-Ebene in der Türkei, jenes beim Avernersee bei Neapel und das Plutonion von Hierapolis im heute türkischen Pamukkale.
Ein Heiligtum mit Kohlendioxid-Quelle
Eine Besonderheit des Plutonions von Hierapolis ist seine Lage oberhalb der weltberühmten Kalksteinterrassen und in der Antike das aus einer kleinen Höhle austretende Kohlendioxid, das sich in einem gepflasterten Geviert sammelte und auf Tier und Menschtödlich wirken konnte. Strabon berichtet jedenfalls davon, dass Tiere, die mit tödlichen Dunst des Kohlendioxids in Kontakt kamen gleich gestorben seien und dass er selber die tödliche Wirkung mit Spatzen getestet habe.
Wie "Discovey News" berichtet, hat ein italienisches Archäologen-Team um Francesco D'Andria von der Universität Salento anlässlich der Rekonstruktion des Verlaufs einer Thermalquelle eindeutige Hinweise und Funde gemacht, die auf das antike Plutonion von Hierapolis schliessen lassen. Die bereits in vorchristlicher Zeit beschriebenen tödlichen Kohlendioxid-Aussonderungen waren auch während der archäologischen Grabungen ein Gefahrenmoment. Die Forscher fanden immer wieder tote Vögel vor dem Eingang des Heiligtums. Als nächstes soll nun eine digitale Rekonstruktion gemacht werden. (mai)