Ein Fluss ist auch ein Garten
Dieses Jahr geht der Schulthess-Gartenpreis in den Kanton Genf. Mit der Auszeichnung ehrt der Schweizer Heimatschutz die Revitalisierung der Aire. Das Projekt verwebe Fachwissen aus Architektur, Landschaftsgestaltung, Biologie und Ingenieurskunst zu einem linearen Garten
Die Umgestaltung von Flussläufen ist komplex, weil es meinst einer intensiven Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Ansprüchen von Nutzern und Anrainern bedarf. Das gilt auch für die Aire im Kanton Genf, wo die Groupement Superpositions laut dem Schweizer Heimatschutz mit ihrem interdisziplinären Ansatz bei der Revitalisierung des Gewässers neue Massstäbe gesetzt hat. Deshalb verleiht ihr der Heimatschutz dieses Jahr den Schulthess Gartenpreis.
Je nach Sichtweise sind Flüsse eine Bedrohung für das Kulturland und die Bebauung, oder sie werden als naturnahe Räume und Erholungszonen verstanden. Um diesem Spannungsfeld gerecht zu werden, sind die vier Projektpartner des Groupements Superpositions für die Planung der Revitalisierung der Aire eine enge Zusammenarbeit eingegangen. Das gemeinschaftlich erarbeitete Projekt vereint Fachwissen aus den Bereichen Architektur, Landschaftsgestaltung, Biologie und Ingenieurskunst zu einem linearen Garten. Er entwickle die vorhandenen Eingriffe des Menschen subtil weiter und lasse der Aire den nötigen Freiraum, teilt der Heimatschutz mit. Im Kontext des Siedlungsdruckes im Kanton Genf entwickle sich der neugedachte Fluss zu einem starken und identitätsstiftenden Frei- und Erholungsraum für die Bevölkerung. - Übergeben wird der Preis am 10. Mai. (mai/mgt)
Über den Schulthess Gartenpreis
Der Schweizer Heimatschutz zeichnet mit dem Schulthess Gartenpreis seit 1998 besondere Leistungen auf dem Gebiet der Gartenkultur aus. Mögliche Preisträger sind Personen, Institutionen und Gemeinden, die sich um die Realisierung, die Pflege und den Unterhalt von Gärten und Parkanlagen verdient gemacht haben. Die Preissumme beträgt 25‘000 Franken.