Ei, ei, ei, was liegt denn da?
Wohnen im Ei, geht das? Ein belgisches Architekturbüro macht es möglich. Ihr Projekt „blob VB 3“ ist ein Minihaus, in dem sich wohnen liesse. Es hat eine eingebaute Küche, eine Dusche und genügend Stauraum.
Quelle: zvg
Ein Gigaei von den Dimensionen eines grossen Wohnwagens.
Eine gigantische Polyesterblase, ein ausgehöhlter Findling oder doch ein Dinosaurier-Ei? So genau weiss man das beim „blob VB3“ auf den ersten Blick nicht. Ist es ein Kunstobjekt oder läuft das Ding unter "Architektur"? Die Grenzen scheinen fliessend.
Mit dem weissen, runden Ding entwarf das belgische Architekturbüro dmvA für den italienischen Designmöbelproduzenten Xfactoragencies ein mobiles Kleinhaus. Auf einer Fläche von 20 Quadratmetern beherbergt das Giga-Ei neben einem Wohnraum eine Küche, eine Dusche und viel Stauraum. Die Stauräume überziehen die Wände wie eine Art Gerippe, in dem auch ein Bett integiert ist. Ausserdem lässt sich die Nase automatisch ausklappen und kann so als Vordach genutzt werden. Geschaffen wurde das Ei aus Polyester. Bis das „Space-Egg“, wie das Büro sein Projekt auch nennt, ins Freie rollen konnte dauerte es 18 Monate. Zurzeit liegt das Ei auf einer Wiese der belgischen Verbeke Foundation.
Die Verbeke Foundation ist ein Kunstpark unweit von Antwerpen. Der Park wurde im Juli 2007 vom Kunstsammler-Ehepaar Geert und Carla Verbeke eröffnet. Auf insgesamt 12 Hektaren Gelände und unter anderem in einer Industriehalle und Gewächshäusern zeigt die Verbeke Foundation zeitgenössische Kunst. Klein sind die Objekte meist nicht, die sich dort bewundern lassen. Doch die teils skurrilen und poetischen Werke machen die Landschaft dort zu etwas Besonderen: zum Beispiel die 72 sechs Meter hohen Bambusrohre, die sich am Ufer eines Weihers im Wasser spiegeln oder von Kletterpflanzen überwucherte Pferde. Manchmal schaffen Künstler gar vor Ort Werke. Neben der permanenten Sammlung organisiert die Vanderbeke Foundation zwei Mal pro Jahr grosse Sonderausstellungen.
Wem es imPark besonders gut gefällt, kann dort auch übernachten. Zum Beispiel im CasAnus, einem nachgebildeten Dickdarm. Wer sich hier zu beengt fühlt, zeltet in luftiger Höhe und zwar im B&B Campingflat-Turm. Nur das Space-Egg lässt sich leider nicht buchen. (mai)
Weitere Informationen
Das Ei: www.dmva-architecten.be
So entstand das Ei: www.youtube.com
Verbeke Foundation: www.verbekefoundation.com