Effiziente Entsalzung dank Nanoröhrchen
Die heute üblichen Verfahren zur Entsalzung von Meerwasser sind teuer und energieintensiv. Forscher der University of California haben eine neue Technik entwickelt, die auf Nanoröhren basiert und eine Rückgewinnung von fast 100 Prozent des Wassers ermöglicht.
Meerwasser wird unter anderem mit dem Verfahren der Membrandestillation entsalzt. Hierbei wird der Dampf des erhitzten Meerwassers durch eine Membran geleitet, während das Salz – die Lake – zurückbleibt. Diese heisse Lake ist allerdings sehr korrosiv, sodass die für die Entsalzung verwendeten Geräte innert kurzer Zeit ersetzt werden müssen. Das überschüssige Salz wird ausserdem häufig zurück ins Meer geleitet, was den Salzgehalt wiederum erhöht und den Meeresbewohnern schadet. Auch die Rückgewinnung von Trinkwasser ist eher bescheiden: Sie liegt bei sechs bis zehn Prozent.
Deshalb wird auf der ganzen Welt an neuen Techniken geforscht. Eine stammt von der University of California. Wie es in einer Mitteilung heisst, haben Assistenzprofessor David Jassby und sein Team eine Membran aus kohlenstoffbasierten Nanoröhren entwickelt, die wie eine Bienenwabe aussieht. Sie erhitzt lediglich die Lake an der Membranoberfläche. Dadurch wird sehr viel weniger Energie benötigt. Die Ausbeute von Trinkwasser beträgt laut den Forschern nahezu 100 Prozent.
Durch die Bienenwaben-Anordnung sind die Nanoröhren sehr widerstandsfähig. Aber auch sie können von der Lake zerstört werden. Deshalb wurden auch hierfür Lösungen gesucht und gefunden: Bei Experimenten mit Wechselstrom unterschiedlicher Frequenzen habe man eine Schwellenfrequenz identifizieren können, die die elektrochemische Oxidation der Nanoröhrchen verhindere. (mt/pd)