Dreidimensionale Visionen
Teaserbild-Quelle: DAM, Hagen Stier
Sie sind mehr als Karton, Holz oder Kunststoff gewordene Miniaturausgaben geplanter Gebäude. Architekturmodelle sind auch dreidimensionale Visionen. Darum geht es in der aktuellen Ausstellung des deutschen Architekturmuseums und in unserer Bilderstrecke.
Quelle: DAM, Hagen Stier
Das Problem der Verpakung ist hier verblüffend gelöst. Es steckt in einer Holzkiste, die aufgeklappt die Umgebung zeigt.
Quelle: DAM, Hagen Stier
Das Modell wurde auf der Architekturbiennale Venedig im Jahr 2002 ausgestellt.
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Mit dem Objekt unternahm die Architektengruppe Haus-Rucker-Co den Versuch, sich über Verkäufe auf einer Kunstmesse zu finanzieren. Die kleine Hütte ist ein ironischer Kommentar zur Sehnsucht nach dem einfachen, ursprünglichen Leben. Von Umweltzerstörung unberührte Natur kann man nur in einer Glaskapsel erzeugen, im Modell in Form eines »Weck«-Einmachglases.
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Der Österreicher Raimund Abraham, Professor am Pratt Institute und an der Cooper Union in New York, entwarf archetypische Häuser mit poetischen Titeln (Haus mit permanentem Schatten, Haus unter der Erde etc.). Mit den Idealmodellen setzte er der kommerziell geprägten Architektur seiner amerikanischen Zeitgenossen eine neue erzählerische Tiefe entgegen.
Quelle: DAM, Hagen Stier
Ein utopischer Vorschlag zur Überbauung von Stadtzentren im Grossraum Tokyo mit baumartigen Kapseltürmen.
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Im Vorfeld der Ausstellung wurde das Modell einer intensiven Untersuchung unterzogen.
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Die Grosssiedlung Ratingen West für 20.000 Einwohner wurden von Merete Mattern in sehr intuitiv wirkenden Modellen entwickelt.
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Das Modell zeigt den Querschnitt eines neuartigen Theaterraums. Im Zentrum steht eine bewegliche Drehscheibe mit Sitzplätzen für 700 Personen. Die blasenförmige Innenhaut nimmt die »Blobs« der digital erzeugten Architektur der Jahrtausendwende vorweg.
In der Ausstellung steht für einmal steht nicht das fertige Bauwerk im Vordergrund, sondern das Modell. Die rund 300 Exponate erzählen von der Architektur von 1920 bis heute. Zu einem grossen Teil stammen sie aus der Sammlung des Museums, manche wurden auch von den Architekten selbst zur Verfügung gestellt. So überliessen beispielsweise Herzog & de Meuron 50 Arbeitsmodelle ihrer Prada-Filiale in Tokio dem Museum. Als weiterer Schweizer ist Peter Zumthor mit dem Modell des Kölner Kunstmuseums Kolumba vertreten. Daneben ist auch eher Skurriles zu sehen, wie ein Stück Natur mit Hütte im Einmachglas der Wiener Architektengruppe Haus-Rucker-Oco. Ihre Mitglieder hatten versucht, sich mit dem Verkauf solcher Objekte die Gruppe zu finanzieren. Besonderes Highlight ist allerdings das älteste noch erhaltene Modell von Mies van der Rohes Seagram Building in New York. (mai)
Das Architekturmodell - Werkzeug, Fetisch, kleine Utopie
bis 16. September
Adresse: Deutsches Architekturmuseum, Schaumainkai 43, 60596 Frankfurt am Main, www.dam-online.de
Öffnungszeiten: Dienstag sowie Donnerstag bis Samstag 11 bis 18 Uhr, Sonntag 11–19 Uhr, Mittwoch 11 bis 20 Uhr, Montag geschlossen
Kostenlose Führungen: Jeweils samstags und sonntags um 14 Uhr