Drei verschiedene Druckzonen
Die Montage des Trinkwasser-Verteilsystem im Swiss Prime Tower war eine besondere Herausforderung. Dank Teamgeist, minutiöser Terminplanung und deren Einhaltung konnte die Aufgabe gemeistert werden. Die Wahl fiel auf die Gesamtlösung der Firma Nussbaum. Installiert wurde sie von der Firma Benz & Cie AG, Sanitär und Heizung, Zürich.
Quelle: zvg
Trinkwasser-Verteilsystem
Der Swiss Prime Tower bildet zusammen mit dem Geschäftshaus «Platform» sowie den Nebengebäuden «Cubus» und «Diagonal» eine Komposition aus Büro- und Businesswelt, Kulturleben und Gastronomie. Kostenpunkt 355 Millionen Franken. In lediglich 18 Monaten wurden die 36 Stockwerke hochgezogen. Zur kurzen Bauzeit hat auch die selbstkletternde ¬hydraulische Schalung beigetragen, die erstmals in der Schweiz an einem Büroturm angewendet wurde. Der Grossteil der Komponenten der Trinkwasserverteilung vom Wassereintritt bis zu den Zapfstellen stammt von der R. Nussbaum AG, Hersteller von Armaturen und Systemen für die Sanitärtechnik, Olten, die das Installationsteam vor Ort bei der Montage auch unterstützte.
Komplexe Aufgabe
Spezifische Anforderungen, die im Bereich Trinkwasser-Verteilung zu bewältigen waren, betrafen die Gebäudehöhe, das Druckdispositiv, die Montagesituation und Logistik sowie den Zeithorizont. Das Gebäude wurde in drei Druckzonen unterteilt. Die ersten beiden Zonen werden von unten nach oben, die dritte Zone wird ab 36. Stockwerk von oben nach unten mit Kalt- und Warmwasser versorgt. Druckerhöhungsanlagen auf den Zwischenstationen befördern das Wasser zu den Stockwerksverteilern. «Im Vorfeld der Montage haben wir die Druckbedingungen und die adäquaten Verbindungstechniken im einzelnen analysiert», erklärt Rocco Longo, der die Gesamtleitung hatte. «Unser Ziel war es, ein Optimum an Sicherheit, Komfort und Wirtschaftlichkeit zu erreichen.» In jeder Etage wurde ein Grundausbau als sanitäre Basisinfrastruktur erstellt. Erweiterungen sollen in einer zweiten Phase gemäss den individuellen Wünschen der Mieter erfolgen. Nicht alltäglich war die Arbeit in den Versorgungsschächten. Einmal deren Höhe wegen. Sodann verlangte die Fixierung der Leitungen hohe Präzision, denn viel Platz stand dafür nicht Verfügung. Kritisch war die Logistik, denn für die Anlieferung des Materials beziehungsweise für die Inanspruchnahme von Transportmitteln auf der Baustelle gab es nur begrenzte Zeitfenster, die man sich jeweils rund eine Woche im Voraus reservieren musste. Traf eine Lieferung nicht pünktlich ein oder war sie unvollständig, musste man sich Tage bis zum nächstmöglichen freien Zeitfenster gedulden. Voraussetzung für die termingerechte Ausführung war daher eine minutiöse Ausführungsplanung und deren gewissenhafte Einhaltung.
Die Nussbaum-Gesamtlösung
Die Trinkwasser-Installation im Prime Tower umfasst ein vollständiges Sortiment an Produkten und Systemen aus verschiedenen Werkstoffen für die Trinkwasser-Verteilung vom Hauseingang bis zur Zapfstelle. Zur Gesamtlösung gehören ferner ein umfassendes Dienstleistungsangebot und eine lückenlose Systemgewährleistung. Insgesamt wurde für die Trinkwasser-Verteilung im höchsten Gebäude der Schweiz ein Leitungsnetz mit einer Gesamtlänge von rund sechs Kilometern verlegt. Dazu Tausende von Verbindungen. Kellerverteilung und Steigleitungen wurden zum Grossteil mit dem «Optipress»-Installationssystem erstellt. Ebenso die Verteilung des Osmosewassers, das für die Brunnenanlage beim Empfang sowie den Gastrobereich im 35. Stockwerk und die Luftwäscher notwendig ist. In der Etagenverteilung setzte man auf das «Optiflex»-System in den Dimensionen 16 und 20 Millimeter. Da es im Prime Tower praktisch keine Unterputz-Installationen gibt, kam in den Vorwand-Installationen «Optiflex» mit formstabilen Rohren und Pressverbindungen zum Einsatz. Verwendung fand auf der Etage auch der Schnellverbinder «Optiflex-prOfix».
Nachhaltiges Projekt
Der Prime Tower verändert die Skyline von Zürich. Mit dem differenziert gestalteten Baukörper und der unverwechselbaren Hülle aus grünem Glas wird das Gebäude zu einem Blickpunkt im Stadtbild. Zudem setzt es neue Massstäbe im Bereich Ökologie, wird es doch nach «greenproperty», dem neuen Gütesiegel für nachhaltiges Bauen, zertifiziert. Das Siegel wurde von der Credit Suisse in Kooperation mit dem Ingenieur- und Planungsbüro Amstein und Walthert AG, Zürich, erarbeitet. (Jean Haag)