08:45 BAUBRANCHE

Dormakaba legt Sparprogramm auf und baut 800 Stellen ab

Teaserbild-Quelle: Dormakaba

Der Schliesstechnikkonzern Dormakaba hat ein grosses Spar- und Umbauprogramm angekündigt, um seine Mittelfristziele zu erreichen. Rund 800 Vollzeitstellen sollen ganz wegfallen.

Hauptsitz Dormakaba in Rümlang

Quelle: Dormakaba

Hauptsitz von Dormakaba in Rümlang.

Bis zum Geschäftsjahr 2025/26 sollen jährliche Kosten in Höhe von rund 170 Millionen Franken eingespart werden, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Der angekündigte Umbau wird laut den Angaben bis zu 1800 Stellen der 16'000-köpfigen Belegschaft betreffen. Rund 800 Vollzeitstellen sollen ganz wegfallen. 

Auswirkungen auf Schweiz noch unklar 

In welchem Umfang Stellen in der Schweiz betroffen sein werden, konnte das Unternehmen auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP noch nicht sagen. Die detaillierten Plänen auf Länderebene würden derzeit noch festgelegt und mit den Arbeitnehmervertretern gemäss den gesetzlichen Bestimmungen erörtert. 

Die organisatorischen Änderungen sollen ab dem kommenden Geschäftsjahr 2023/24 schrittweise in Kraft treten, sobald die Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern abgeschlossen sind. Der Stellenabbau solle sozialverträglich erfolgen, hiess es weiter. 

Organisationsstruktur straffen 

Das Programm ziele darauf ab, die weltweite Produktionsstruktur weiter zu konsolidieren, die Anzahl der Zulieferer zu reduzieren, die Beschaffungskapazitäten zu verbessern und die Produktentwicklung durch eine einzige globale Planung neu zu fokussieren. Zudem sollen verschiedene administrative Funktionen zu zentralen Diensten zusammengelegt werden. 

Unterstützt werden soll die Konsolidierung durch verschiedene IT-Initiativen. Diese sollen die Standardisierung vorantreiben und die Kundenzufriedenheit erhöhen. Der Umbau soll ferner Kapazitäten für Wachstumsinvestitionen freisetzen und die Innovationsfähigkeit stärken. «Letztendlich müssen wir besser werden, bevor wir grösser werden», begründete Konzernchef Jim-Heng Lee in der Mitteilung die Einsparungen und den Umbau. 

Mittelfristziele sollen erreicht werden 

Ziel der Massnahme sei vorrangig, die mittelfristigen Finanzziele der sogenannten «Shape4Growth»-Strategie erreichen zu können. Dabei strebt Dormakaba ein jährliches organisches Umsatzwachstum von 3 bis 5 Prozent und eine EBITDA-Marge von 16 bis 18 Prozent bis zum Geschäftsjahr 2025/26 an. Zudem soll die Kapitalrendite ab dem Geschäftsjahr 2025/26 über 30 Prozent liegen. 

Die einmaligen Kosten für den Umbau beziffert Dormakaba auf rund 225 Millionen Franken. Hinzu kämen einmalige Investitionsausgaben in Höhe von rund 100 Millionen Franken, etwa für die IT. Die Kosten werden gemäss dem Communiqué ab dem Geschäftsjahr 2023/24 anfallen. 

Der Zeitpunkt der nun verkündeten Massnahmen habe keinen Zusammenhang mit der derzeitigen Performance von Dormakaba, hob ein Sprecher auf Nachfrage hervor. Im ersten Halbjahr wurden die Wachstumsziele erreicht. Vielmehr stelle das «Transformationsprogramm einen wichtigen Schritt zur Erreichung einer besseren Rentabilität und eines nachhaltigen Volumenwachstums dar.» 

Auch das Management musste bereits seinen Beitrag leisten. Ende März hatte Dormakaba die Verkleinerung der Geschäftsleitung auf sechs von neun Mitgliedern per Anfang Juli bekannt gegeben. Auch mehrere Führungspositionen wurden neu besetzt. Mit dieser einfacheren Führungsstruktur wolle sich Dormakaba stärker auf seine Kernmärkte fokussieren und das Wachstum ankurbeln, hiess es damals. (awp sda)

Anzeige

Firmenprofile

Gurtner Baumaschinen AG

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Reports

analyse

Kostenfreie Reports zur Bauindustrie

Jetzt noch mehr inhaltsstarke Quartalsanalysen, kostenlos für Baublatt Abonnent*innen. Neben der Baublatt Analyse, die neu «Baublatt Project Categories» heisst, erhalten Sie ab April 2025 zwei brandneue Reports als Zusatz. Erfahren Sie hier was «Baublatt Top Players» und «Baublatt Regional Projects» zu bieten haben – wie gewohnt digital, prägnant und graphisch auf den Punkt gebracht.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.